Zukunft Lernen

Konferenzen in London zur Positionierung von Kultur- und Bildungsinstitutionen im lebenslangen Lernprozess

Juli 2001

Zwei Konferenzen zum Thema der zukünftigen Positionierung von Kultur- und Bildungsinstitutionen zeigten die unterschiedlichen Diskussionsansätze in Großbritannien zu deutschen Entwicklungen. Vorrangig ging es bei den Tagungen der Bildungsinstitutionen um die Frage, wie junge Erwachsene in Bildungsprozesse eingebunden werden können. Schwerpunkte waren dabei die „social exclusion" (Ausschluss von Benachteiligten), die zielgerichtete Förderung von „literacy" (Alphabetisierung) und „numeracy" (Förderung der Rechenkenntnisse). Ältere Mitbürger/innen und ausländische Bevölkerungsgruppen traten als Zielgruppen nur am Rande in das Blickfeld. Die Diskussionen waren dennoch unerwartet offen und integrierten unterschiedliche Positionen durch internationale Vorträge und Diskussionsbeiträge.

Die Tagung der Kulturinstitutionen beschäftigte sich mit der Frage der Bedeutung von Kultur im lebenslangen Lernprozess, doch auch hier blieben für Deutschland typische Fragestellungen unerwähnt. Gemeinsame Perspektiven zwischen Kultur- und Bildungsinstitutionen wurden in britischen Vorträgen nicht benannt.

Die Unterschiedlichkeit der nationalen Fragestellungen zeigt, dass Entwicklungen nicht immer auf einer europäischen Ebene betrachtet werden können. Dennoch sollte der Austausch zwischen unterschiedlichen Positionen auch in Deutschland intensiviert werden, um neue Perspektiven zu aktuellen Fragestellungen zu erhalten.

Achim Puhl,
Fortbildung und Beratung,
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