Zusammenfassung der Tischrunden im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum „Lernfest 2000"in Stuttgart, am 13.09.2000

Eine Veranstaltung der Volkshochschule Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Stuttgart unter wissenschaftlicher Begleitung durch das Projekt „Entwicklung und Förderung innovativer Lernarrangements in Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen" (EFIL)

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Lernfest 2000 in Stuttgart wurde in Kooperation zwischen der Stadtbücherei Stuttgart und der Stuttgarter Volkshochschule eine Diskussion zwischen Vertretern/innen aus Politik, Wirtschaft, Bildungs- und Kultureinrichtungen, sowie der Bürgerschaft organisiert. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung wertete die Veranstaltung im Rahmen des Projektes „Entwicklung und Förderung innovativer weiterbildender Lernarrangements in Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen" (EFIL) aus. Die Diskussionen fanden sowohl in Tischrunden, wie auch in einer Podiumsdiskussion statt.

Tischrunden

An den Tischrunden wurde das Thema der „Lernenden Stadt" an personell unterschiedlich und zufällig zusammengesetzten Tischen diskutiert. Damit unterschieden sich sowohl die Diskussionsinhalte als auch die Diskussionsformen. Generell waren die Diskussionen durch die Vorträge, welche am Anfang der Veranstaltungen gehalten wurden erleichtert. Dennoch stellte sich in vielen Gruppen die Schwierigkeit heraus, an der Zielgruppe der Erwachsenen zu diskutieren. Die Diskussionen schwenkten häufig auf die schulische Bildung und die damit zusammenhängenden Probleme zurück. Dennoch lassen sich auch Diskussionsergebnisse aus den einzelnen Tischgruppen herauskristallisieren, die primär für das Lernen Erwachsener Bedeutung besitzen. Diese Thesen sollen im Folgenden mit Hilfe von spiegelstrichartigen Zusammenfassungen präsentiert werden:

- Lernen ist auch: soziales Lernen, unbewusstes Lernen, spontanes Lernen, Lernen im Alltag. Es müssen auch diese Lernmöglichkeiten genutzt werden.

- „Lernen" bedeutet sowohl „mehr Wissen" als auch „größere Bildung". Dabei bedeutet Lernen, Bildung und Wissen auch eine Wertevermittlung. Es müssen auch soziale Fähigkeiten und Kompetenzen gelernt werden.

- Lernen in der Zukunft sollte die Bereiche „Wirtschaft", „Gesellschaft" und die „Freude an einer persönlichen Weiterentwicklung" beinhalten.

- Es besteht bei den Bürgern eine Unsicherheit und Unübersichtlichkeit bezüglich der Bildungsmöglichkeiten und der Erwartungen, die an Institutionen herangetragen werden können. Es ist daher wichtig, eine Beratung bezüglich der Bildungsangebote in einer Stadt zu schaffen.

- Eine lernende Stadt ist nur möglich, wenn die Bürger von deren Sinn überzeugt sind. Dazu müssen geeignete Formen der Bewerbung gefunden werden, aber auch innovative Räume zur Verfügung stehen.

- Innovative Räume sind nicht nur Bildungszentren, sondern auch Kulturinstitutionen.

- Zwischen Bildungs- und Kulturinstitutionen muss zukünftig ein Austausch und eine enge Zusammenarbeit stattfinden.

- Kreativität und Fortschritt in der Gesellschaft benötigt auch ein hohes Maß an Chaos. Der optimale Weg zwischen Bürokratie und Chaos muss gefunden werden.

- Eine innovative Organisation benötigt Visionen, die aber v.a. im kleinen Rahmen verwirklicht werden sollen. Dazu ist ein großes Maß an Kommunikation zwischen den Menschen nötig.

- Eine Umwandlung eines bürokratischen in einen kreativen Apparat ist nur möglich, wenn außergewöhnliche und neue Ideen, sowie Impulse gesetzt werden. Dabei kann nur der innovativ sein, der auch bereit ist, Fehler zu machen und auf Widerstände zu stoßen. "Wer alles richtig macht kann nichts Neues bewegen!"

- Eine lernende Stadt braucht Bürger, die auch selbstgesteuert lernen können sowie eine Medien- und Methodenkompetenz besitzen. Diese Kompetenzen müssen vermittelt werden.

- Lernen in der Zukunft orientiert sich weniger an der Vermittlung von Inhalten, als an der Integration der individuellen Lernwünsche und der Voraussetzungen der Lernenden.

- „Lernen können" setzt eine psychologische und seelische Kompetenz voraus.

- Lernen ist heute auch durch den Einsatz von Computern spannender geworden. Wichtige Aufgabe der Institutionen ist es, Zugang zu neuen Technologien für diejenigen anzubieten, die keine finanziellen Mittel für die Anschaffung eigener Geräte besitzen.

- Für Lernen muss auch Zeit zur Verfügung gestellt werden. Besser ist es, weniger zu arbeiten und die Zeit dann als Lernzeit zu nutzen. Dafür müssen geeignete Lernstationen geschaffen werden mit kompetenten Personen als Lernberatern. Auch an Wochenenden müssten diese Stationen zugänglich sein.

- Die zunehmenden Informationsmengen durch das Internet machen eine Selektion immer schwieriger. Es müssen Lösungen gefunden werden, Menschen bei der Selektion zu unterstützen.

- Es müssen auch Angebote stattfinden (wie z. B. das Literaturhaus), die eine ausgleichende Wirkung zur Beschäftigung mit der Technologie bieten. Menschen benötigen die Möglichkeit zum Austausch.

- Innovative Lernangebote, individualisierte Beratungsangebote und Kooperationen kosten Geld. Dies muss zur Verfügung gestellt werden.

- Lernanlässe müssen geschaffen werden.

- Für lernabstinente Bevölkerungsschichten (Ausländer / untere Bildungsschichten...) müssen spezielle Lernangebote geschaffen werden.

- Die Verantwortung der Politik besteht u.a. in der Bereitstellung von Lernmöglichkeiten zu sozialverträglichen Gebühren und auch in der Bereitstellung von Lernmöglichkeiten in kleinen Gemeinden und Stadtteilen.

- Kommunen müssten vermehrt Kurse / Lernmöglichkeiten anbieten, die zugeschnitten sind auf spezielle Zielgruppen. Initiativen müssen gefördert werden, wobei eine kontinuierliche Bezuschussung der Arbeit von Bildungseinrichtungen, Initiativen und Kultur für eine verlässliche Arbeit Grundvoraussetzung ist.

Ergebnisse:

Als Ergebnis der Tischrunden lässt sich festhalten, dass nach der Einschätzung der Diskussionsteilnehmer/innen die gesellschaftlichen und technischen Veränderungen zu einem veränderten Lernverhalten führen werden. Dabei müssen geeignete Beratungsmöglichkeiten gefunden werden, die es dem Lerner ermöglichen, Informationen einzuholen und Kompetenzen zu erwerben. Daneben müssen innovative und kreative Lernräume geschaffen werden, die für die unterschiedlichen Lernzugänge der Bevölkerungsgruppen die geeigneten Lernmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Es muss in einer lernenden Stadt eine intensive Kooperation zwischen den unterschiedlichen Kultur- und Bildungsinstitutionen geben. Die Politik ist gefordert, Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen, diese Beratungs- und Lernmöglichkeiten zu implementieren.

 

Zusammenfassung der Podiumsdiskussion im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum

„Lernfest 2000" in Stuttgart, am 13.9.00

Podiumsteilnehmer/innen:

Jörg Menno Harms, Hewlett-Packard

Edeltraud Hollay, SPD

Dr. Michael Kienzle, GRÜNE

Rosemarie Klein, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Angela Schmid, CDU

Corinna Werwigk-Hertneck, FDP

Leitung der Podiumsdiskussion:

Tim Schleider, Stuttgarter Zeitung Kulturredaktion

 

Im Folgenden wird die anschließende Podiumsdiskussion zusammenfassend dokumentiert. Alle Beiträge sind dabei sinngemäß erfasst.

Schleider: Was haben Sie kürzlich gelernt?

Harms: 1.: Schüler bei HP lernen nun anders, stellen andere Fragen, seit dem Einsatz der neuen Technologien im Unterricht. Didaktischer Aufbau des Unterrichts ist nun anders.

2.: Habe die Funktion von Bankenportalen bis jetzt nicht verstanden. Musste Vortrag über Banken im Umbruch halten, = Aneignung des nötigen Wissens.

Kienzle: 1.: Älteste Tochter hat mir beigebracht, wie ich die Emails von der Uni auch zu Hause abrufen kann. Beschämende, kränkende Erfahrung.

2.: Freund hat mir Hinweise zu seinem Verhalten im einem Projekt gegeben.

Werwigk: 1.: Politisch gelernt: Beim Podium muss auch zugehört werden.

2.: Persönlich gelernt, wie schnell ein Jugendlicher lernen kann, ein Familiensystem zu verstehen.

Schleider: Lernen findet also auch im Alltag statt.

Klein: 1.: Auf Fahrt gelernt, wie man den linken Außenspiegel von innen verstellen kann und zwar so, dass der Mann nicht mitbekommt, dass ich es bis jetzt noch nicht wusste.

2.: Bei Diskussion aufgefallen, dass Lernen eigentlich dauernd passiert.

Schleider: Weiteres Beispiel, dass wir eigentlich oft gar nicht zugeben, was wir eigentlich noch alles zu lernen haben.

Hollay: 1.: Habe über die Anfänge der Mediothek gelernt. Stadt war ursprünglich zögerlich, hat es aber dennoch umgesetzt.

2.: Habe mich mit Thema der Zwangsarbeiter im Stuttgarter Osten beschäftigt. Anreiz, auch dort weiterzumachen.

Schmid: Bei Besprechung erfahren, mit nicht erfüllbaren Ansprüchen lernen zu müssen, umgehen zu können. Emotional Abstand zu wahren.

Schleider: Lernen wir gerne oder ist es zwanghaft?

Harms: Beides. Lernen, die Veränderung zu bewältigen kann schmerzhaft sein, trotzdem ist das notwendig und kann dann irgendwann auch Spaß machen.

Lernen kann Spaß machen. Neugierde und Anwendung von neuem Wissen als Motivation. Lerngründe sind Bücher / Diskussionen. Kreativität und Produktivität ist wichtig.

Schmid: (wie können Schüler motiviert werden als Zusatzfrage) Sinnhaftigkeit muss auch für Schüler erkennbar sein. Direkter Erfolg nicht sehr wichtig, aber die Richtung. Die Vision ist wichtig. Ziel ist die individuelle Verwertbarkeit von Wissen. Man sieht dies z.B. an den Computern, wo Schüler fit sind und Spaß haben. Leistungen / Phantasien von Jugendlichen müssen anerkannt werden.

Schleider: Ist Lernen und die Notwendigkeit das ganze Leben lernen zu müssen in unserer Gesellschaft anerkannt?

Werwigk: Anerkennung hängt mit Leistung zusammen. Lernen hat etwas sportliches für Jugendliche. Es muss zugelassen werden diesen sportlichen Aspekt auszubauen. Jugendliche müssen Erfahrungen machen können. Lernen ist deshalb schon grundsätzlich positiv besetzt.

Hollay: Junge Menschen brauchen diese Möglichkeiten, Staat muss aber gewährleisten, dass alle die Möglichkeit haben, auf geeignete Möglichkeiten zuzugreifen. Wenn das nicht der Fall ist, wird es in der EB schwierig und es findet eine Selektion statt. Lehrer müssen schon auf das Lernen im Erwachsenenalter vorbereitet werden. Möglichkeiten müssen aufgezeigt werden.

Kienzle: LLL muss Trennung zwischen Bildung und Qualifikation haben. Qualifikation ist manchmal durch saurierhafte Bildungseinrichtung quälend. Kommunalpolitiker in einer Stadt können aber neue Räume schaffen und alte sichern, wo eine umfassende Bildung (emotional, sprachlich, Theater, historisches Museum, Stadtteilbüchereien, Mediothek) dann möglich ist. Das von Harms geforderte Internetcafe muss möglicherweise Bibliotheksform annehmen. Unter diesen Vorgaben kann Bildung durchaus lustvoll sein.

Klein: Lernen wird mehr zur Bringschuld. Es will aber nicht jeder lernen, vor allem diejenigen nicht, für die eine Verwertung nicht eindeutig ist. Bildungs- und Beratungseinrichtungen müssen nicht nur für das Lernen, sondern auch für die Begegnung da sein. Begegnung bietet die Möglichkeit durch gezieltes Ansprechen, neue Zielgruppen zu erreichen. Lernen ist nicht alles. Eine lernende Kommune muss für sich klar machen, wo die Grenzen des Lernens sind.

Werwigk: Lernarchitektur in einer Stadt: Was kann Kommunalpolitik tun? 1. Treffpunkte mitgestalten (wie z.B. Rotebühlplatz, Stadtbücherei...), 2. Internetcafe anregen, 3. Koordination der bestehenden Einrichtungen und Präsentmachen für den Bürger. Wie sieht Vision aus? Richtige Vision und Motiv muss noch gefunden werden.

Schleider: Welche Räume gibt es, welche müssen noch geschaffen werden und wer hat Zutritt zu ihnen?

Schmid: Es müssen noch Räume gefunden werden. Aber es stehen immer noch Räume in Schulen und Universitäten leer. Problem: Nicht jeder kann aktiviert werden, diese Zugriffsmöglichkeiten auch wahrzunehmen. Geeignete Maßnahmen müssen ergriffen werden, Menschen müssen ermutigt werden, Räume und Bildungsangebote wahrzunehmen. Positives Beispiel ist VHS und musische Angebote, da macht Lernen Freude. Auch Stadtbücherei sucht nach diesen Möglichkeiten, diese Menschen anzusprechen. Dies ist aber auch die Aufgabe der Politik.

Schleider: Früher hat SPD Bildungspolitik gefordert, um Zutritt zur Welt zu haben. Nun, um hinterherzuhecheln und mithalten zu können. Ist das nicht betrübend?

Hollay: SPD kann sich den neuen Möglichkeiten anpassen und muss eben auch Programme verändern. Heute ist die Notwendigkeit anders, als früher. Grundwissen muss aber auch heute für alle zugänglich gemacht werden. Z.B. haben auch heute noch nicht alle Schulen PCs. Aufgabe der Stadt ist in der Koordination. Es gibt viele Angebote in der Stadt, aber wie kommt der Einzelne zu dem für ihn bestem Angebot? Stadt muss auch Transparenz schaffen im Hinblick auf die Ausbildung. Zusammenarbeit von der Stadt mit Land und den Bildungseinrichtungen ist hier nötig. Es muss auch in den Schulen mehr Freiheit in der Unterrichtsgestaltung geben. Dies ist nur mit dem Anstoßen einer öffentlichen Diskussion möglich. Dieses Thema der lernenden Stadt ist wichtig und muss seitens der Politik angegangen werden.

Schleider: Fortbildungsthemen sind oft verkappte Computerthemen. Sind für Sie Computer zentral, oder geht Lernen darüber hinaus?

Kienzle: Wenn die Qualifikation endet, ist die Bildung noch nicht angegangen. Z.B. ist die sprachliche Bildung und ästhetisches Lernen wichtig, gerade um kontrastiv zum Alltagsarbeiten etwas anzubieten. „Emotionales Lernen" ist entscheidend für die Bildung von Menschen. Dafür müssen auch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Z.B. bietet die Beschäftigung im Ehrenamt die Möglichkeit, diese emotionalen Erfahrungen zu machen. Auch Kinder in der Stadt müssen sich haptisch und sozial beschäftigen können. Dafür müssen geeignete Räume zur Verfügung gestellt werden.

Schleider: 2 Typen des Lerners: Einer der alleine lernt, der andere, der zusammen mit anderen sich treffend lernt. Tut die Politik genügend dafür, diese gemeinsam zu nutzenden Lernräume auch zu bieten?

Werwigk: Das ist hier schlecht zu beurteilen. Gleiche Voraussetzungen zum Lernen müssen geschaffen werden. Bringschuldgedanken muss verändert werden. Lernen ist ein natürlicher Prozess, um Veränderung im Leben zu begreifen. Diese Tatsache und der Begriff des Lernens muss positiv belegt werden. Der Lernantrieb muss unterstützt werden.

Schleider: Subjektive Opfer in ihrer Auswirkung in z.B. Rechtsradikalismus ist ein Problem. Wie erreicht man diese Menschen?

Klein: Es gibt kein Rezept. Diese Menschen haben meist negative Bildungserfahrungen. Verdonnern zum Lernen ist nicht der richtige Weg. Wichtig ist das Wecken von Interesse. Auch bei diesen Personen gibt es ein Lerninteresse. Die Realitäten in der Gesellschaft sind unterschiedlich, damit auch die Interessen. Es müssen verschiedene Wege gefunden werden, an diese Menschen zu kommen. Was kann denn die Politik dafür leisten?

Lange Pause

Hollay: Freude am Lernen muss motiviert werden. Anbieter von Bildungsangeboten müssen zusammengebracht werden, um gemeinsam neue Wege zu finden. Bereits in der Ausbildung von Lehrkräften muss die Freude am Lernen vermittelt werden, damit diese den Schülern diese Freude auch weitervermitteln können. Zusätzlich müssen die Schüler mehr anerkannt werden.

Schleider: Engagieren Sie sich neben der Bildung auch für die Kultur in der Stadt? Auch Kultureinrichtungen sind ja auch Bildungseinrichtungen.

Schmid: Dem stimme ich zu. Bildungspolitik ist auch Kulturpolitik. Erwachsene müssen auch motiviert werden, mit ihren Kindern die kulturellen Angebote in Anspruch zu nehmen. Schwellenängste müssen abgebaut werden. In dieser Aufgabe sehe ich mich auch selbst gefordert. Im Bereich der Schüler ist auch schon viel passiert. Aber Bildung fängt auch schon im Kindergarten an. Bereits da kann soziales Lernen vermittelt werden. Später ist es schwierig, wenn sich schon alles verfestigt ist.

Kienzle: Lernen kann man besonders gut aus Fehlern. Besonders Jugendliche brauchen da Unterstützung, wie z.B. Jugendsozialarbeiter und Haus des Jugendrechts, damit noch ein positives Lernen auch aus den Fehlern möglich ist.

Schleider: Zwei Stichworte sind hängen geblieben: 1. Interesse wecken ist wichtig, 2. Orte der Begegnung müssen geschaffen werden. Wo Orte der Kultur geschlossen werden muss es auch einen Protest der Bildung geben.

Ende der Diskussion

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Ergebnisse:

Als Ergebnisse können festgehalten werden:

- Besonderes Augenmerk muss bereits auf die Bildung von jungen Menschen gelegt werden. Dabei muss Lernen als etwas Natürliches vermittelt werden, das Spaß macht. Elementarer Bestandteil von Lernangeboten muss dabei die Sinnhaftigkeit des Lernens sein.

- Die Vermittlung von Wissen setzt eine Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen voraus, wobei der Zugang für alle Menschen gewährleistet sein muss.

- Bildung und Kultur sind zwei Bereiche, die sich gegenseitig ergänzen. Die beiden Bereiche müssen intensiver miteinander verknüpft werden. Oft wird der Zugang zu Bildung erst durch die Kultur ermöglicht.

- Neue Lernwege müssen gemeinsam von Kultur- und Bildungsinstitutionen gefunden werden, die eine Freude am Lernen vermitteln können. Dabei muss nicht vornehmlich die Qualifikation, sondern die ganzheitliche Bildung in den Vordergrund rücken. Die sinnliche, haptische und soziale Beschäftigung mit Themenstellungen muss gefördert werden. Dafür müssen auch geeignete Räume geschaffen werden.

- Die zukünftige Aufgabe von Kommune und Politik ist, die Idee und den Prozess einer lernenden Stadt in öffentlichen Diskussionen anzustoßen. Dabei muss es eine übergreifende Kooperation zwischen Stadt, Land, Schulen, Bildungs- und Kultureinrichtungen geben.