Klaus Pehl, Gerhard Reitz die_logo1a.gif (1181 Byte) August 1999


Volkshochschul-Statistik 1998

Zusammenstellung und Erläuterung Klaus Pehl und Gerhard Reitz

Inhalt
Vorbemerkungen
Tabellen (erläuternde Texte)
Teil A Institutionelle Merkmale von Volkshochschulen
1 Volkshochschulen und Rechtsträger nach Ländern
2 Hauptberufliches Personal nach Ländern
3 Neben-/freiberufliches Personal nach Ländern
Teil B Finanzierung
4 Finanzierung im Rechnungsjahr nach Ländern
5 Ausgaben im Rechnungsjahr nach Ländern
Teil C Kursveranstaltungen
6 Durchschnittliche Belegungen und Unterrichtsstunden pro Kurs nach Ländern und Programmbereichen
7 Veränderungen gegenüber dem Vorjahr bei Kursen nach Ländern und Programmbreichen
8 Kurse, Unterrichtsstunden und Belegungen seit 1962 mit Indexreihen
9 Kurse, Unterrichtsstunden und Belegungen nach Ländern und Programmbereichen
10 Kurse nach Programmbereichen und Fachgebieten
11 Auftrags-/Vertragsmaßnahmen, Unterrichtsstunden und Belegungen nach Ländern und Programmbereichen
12 Zeitorganisation von Kursen
nach Programmbereichen
13 Geschlechtsverteilung in Kursen nach Ländern und Programmbereichen
14 Altersverteilung in Kursen nach Ländern und Programmbereichen
15 Kurse für besondere Adressaten nach Programmbereichen
16 Kurse in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen nach Ländern
17 Teilnahme an Prüfungen nach Ländern
Teil D Einzelveranstaltungen, Studienfahrten, Studienreisen
18 Einzelveranstaltungen und Vortragsreihen nach Ländern und Programmbereichen
19 Studienfahrten und Exkursionen nach Ländern und Programmbereichen
20 Studienreisen nach Ländern und Programmbereichen
21 Selbstveranstaltete Ausstellungen nach Ländern und Programmbereichen
Zusammenfassung
22 Struktur der Gesamtunterrichtsstunden nach Ländern und Programmbereichen

Vorbemerkungen

Das DIE legt seit 1962 zum 37. Mal einen Jahresband der Leistungsstatistik der deutschen Volkshochschulen vor. Er dokumentiert ausführlich institutionelle Merkmale, Personal, Finanzierung und die Veranstaltungen 1998 aller Volkshochschulen.

In diesen Jahrgang sind einige Neuerungen in der Darstellung eingearbeitet. Die wichtigsten sind:

  1. Politik - Gesellschaft - Umwelt
  2. Kultur - Gestalten
  3. Gesundheit
  4. Sprachen
  5. Arbeit - Beruf
  6. Grundbildung - Schulabschlüsse

Alle Veranstaltungsarten, auch Einzelveranstaltungen, Studienfahrten, Studienreisen und Ausstellungen sind nach diesen Programmbereichen differenziert. Dies erlaubt eine Zusammenschau aller Veranstaltungen als Gesamtangebot.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Verteilung in der Trägerschaft der 998 Volkshochschulen erweist sich nach der Gebietsreform in den neuen Ländern als nahezu stabil. Zwei Drittel der Volkshochschulen werden von kommunaler Seite (Gemeinden, Kreise, Zweckverbände, Stadtstaaten) getragen.

Die Auswertung für das Berichtsjahr 1998 weist wie schon in Vorjahren für die Anzahl der Kurse noch einmal einen neuen Höchststand auf, doch die Zahl der Unterrichtsstunden nimmt erstmals, wenn auch minimal, zu und auch die Zahl der Belegungen steigt erstmals seit mehreren Jahren wieder an.

Die Zahl der Kursveranstaltungen steigt um 2,4% auf 529 Tausend. Der Ausbau der Unterrichtsstunden um 0,8% auf 14,6 Millionen ist im Gegensatz zu dem Aufwuchs der Belegungen um 3,4% auf 6,6 Millionen weniger stark. An der Entwicklung der Summen sind die VHS in den verschiedenen Bundesländern in unterschiedlicher Weise beteiligt, Ländern mit Einbußen stehen einige Bundesländer mit weiterhin merklichen Anstiegen gegenüber.

Auch differenziert nach Programmbereichen gibt es Unterschiede. Ein Ausbau der Unterrichtsstunden findet nur im Programmbereich Arbeit - Beruf sowie bei Grundbildung - Schulabschlüsse statt. Alle anderen Programmbereiche erfahren Rücknahmen. An den höheren Belegungszahlen sind bis auf Grundbildung - Schulabschlüsse alle Programmbereiche beteiligt, relativ am stärksten Politik - Gesellschaft - Umwelt.

Die Finanzierung der Volkshochschulen erreicht 1998 eine Höhe von knapp 1,650 Milliarden DM. Die Einnahmen aus Teilnehmergebühren steigen weiter um 2% und machen inzwischen fast zwei Fünftel der Finanzierung aus. Die Höhe der Zuschüsse von kommunaler Seite sind um 1% erhöht, während die Zuschüsse von Ländern stagnieren. Die Volkshochschulen haben besonders die veranstaltungsbezogenen anderen Einnahmen um 10% ausgebaut, darunter besonders stark Einnahmen aus AFG-Mitteln.

In der Summe aller Länder ist die Stärke des hauptberuflichen Personals um 2% zurückgenommen. Davon sind befristete Stellen stärker als unbefristete betroffen. Es gibt unterschiedliche Entwicklungen. Besonders in den Stadtstaaten sind die Rückgänge augenfällig. Das Verwaltungspersonal wird um 1% ausgebaut.

Der Frauenanteil verbleibt im pädagogischen Bereich weiter deutlich über 50%. Tendenziell nimmt hier der Anteil von planend zu lehrend bzw. von unbefristeten zu befristeten Anstellungen zu. Im Verwaltungsbereich liegt der Frauenanteil bei vier Fünftel.

Der Anteil der Frauen an den Belegungen von Kursveranstaltungen schwankt in der Regel wenig um einen Wert von 75%. Es gibt mit 74,2% zu 1997 keine Veränderung.

Insgesamt verschiebt sich bei den Kursen und Lehrgängen die Altersstruktur zu den Altersgruppen ab 35 Jahre. Nur die Gruppe der unter 18-jährigen bildet eine Ausnahme und wird geringfügig stärker. Die Zunahmen gehen ausschließlich zu Lasten der 25- bis unter 35-jährigen.

Unter den verschiedenen Zeitorganisationsformen steigt der Anteil besonderer Formen wie Tagesveranstaltungen, Wochenendkurse und Wochenkurse weiter auf 15% an. Unverändert 10% der Kursveranstaltungen werden für besondere Adressatengruppen angeboten. Darunter sind etwa zu gleichen Anteilen Frauen, Ausländer und ältere Menschen die stärksten Teilgruppen.

9% der Unterrichtsstunden aller Kurse und Lehrgänge mit 2% der Belegungen entfallen auf Auftrags- und Vertragsmaßnahmen. Sie sind stark konzentriert in den Programmbereichen Arbeit - Beruf sowie Sprachen.

Die Beteiligung an Prüfungen ist um 12% zurückgegangen. Auf die schulischen Prüfungen entfallen 15%. Sie sind an dem Rückgang ebenso beteiligt wie nicht-schulische Prüfungen bei Kammern, anderen Einrichtungen und VHS-Prüfungen. Die bundeseinheitlichen VHS-Zertifikate können ihren Stand bei ca. 11.000 halten.

Einzelveranstaltungen haben um 3,3% zugenommen. Die 80 Tausend Veranstaltungen wurden von 2,6 Mill. besucht. Die Zahl der Studienfahrten und Studienreisen nimmt um 4% auf 12 Tausend mit 320 Tausend Teilnehmenden ab.

Am Unterrichtsstundenvolumen aller 620 Tausend Veranstaltungen von 15,0 Millionen mit 9,5 Millionen Belegungen sind

beteiligt.

Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung bedankt sich bei den Mitarbeitenden von Volkshochschulen und Volkshochschul-Landesverbänden für ihr Engagement bei der Erstellung der statistischen Daten für das Kalenderjahr 1998.

Klaus Pehl, September 1999

Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Tabellen

Tabelle 1 Institutionelles

Die Gesamtzahl der Mitgliedseinrichtungen hat sich 1998 durch wenige Zusammenlegungen von 1.002 auf 998 verringert. Es konnten insgesamt 988 Berichtsbogen von Volkshochschulen ausgewertet werden, das ist ein Anteil von 99,0%. Bei der Auswertung musste in 23 Fällen auf Berichtsbogen von 1997 zurückgegriffen werden.

Die Zahl der Außenstellen hat sich zwar 1998 deutlich um 6,1% auf 3.608 verringert. Doch bei der Unterscheidung nach Art ihrer Leitung fällt auf, daß die Zahl der hauptberuflich geleiteten Außenstellen um fast 30% auf 432 angestiegen ist. Sieht man von den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg ab, fallen hohe Anteile solcher Aussenstellen in Nordrhein-Westfalen und in Hessen sowie besonders hoch in nahezu allen neuen Ländern infolge von Zusammenlegungen im Zuge der Gebietsreform an. Bundesweit liegt der Anteil im Rahmen dieser Entwicklung jetzt bei 12,0% (1997: 8,9%, 1996: 8,2%, 1995: 8,5%, 1994: 8,6%).

Die Trägerstruktur erweist sich weiterhin als recht stabil; Verschiebungen in den Anteilen übersteigen bis auf einen Rückgang bei Volkshochschulen mit Kreisen als Träger 0,3 Prozentpunkte nicht. Wie in den Vorjahren ist bei einem Drittel der Volkshochschulen der Rechtsträger ein eingetragener Verein. Mehr als die Hälfte der Volkshochschulen befindet sich in kommunaler Trägerschaft. Die 25 Volkshochschulen in den Stadtstaaten haben einen nur dort vertretenen Rechtsstatus. Seit 1994 sind GmbHs und sonstige private Trägerschaften eigens ausgewiesen. Es handelt sich 1998 um sechs Volkshochschulen, außer in Baden-Württemberg seit 1997 auch jeweils eine in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz und neuerdings eine Volkshochschule in Sachsen. Die Gebietsreform in den neuen Ländern hat bis auf diese Ausnahme nicht zu Übergängen in nicht-kommunale Trägerschaften geführt.

Tabelle 2: Hauptberufliches Personal

Art der Volkshochschul-Leitung: Der Anteil der hauptberuflich geleiteten Volkshochschulen ist mit 72,0% (1997: 72,1%) weiterhin stabil. Unter diesen 711 Volkshochschulen (1997: 717) sind wie im Vorjahr 55, bei denen der/die Volkshochschul-Leiter/-in noch andere Funktionen hauptberuflich wahrnimmt. Bei den nebenberuflich geleiteten Volkshochschulen handelt es sich vorwiegend um solche mit einem Unterrichtsstundenvolumen unter 5.000. Sie finden sich vor allem in den Ländern, in denen Zusammenschlüsse auf Kreisebene selten sind. Für das gesamte Bundesgebiet ist der Frauenanteil bei der Volkshochschul-Leitung wiederum geringfügig auf 26,8% (1997: 26,0%, 1996: 25,4%, 1995: 25,2%, 1994: 24,5%, 1993: 23,6%) angestiegen.

Hauptberufliche pädagogische Mitarbeiter: Die Gesamtstärke des pädagogischen Personals hat sich um 1,8% auf 3.630 verringert (1997: 3.696). Von der Abnahme ist das befristete hauptberufliche Personal zu zwei Dritteln und das unbefristete nur zu einem Drittel betroffen. Der Anteil für das pädagogische "Stammpersonal" beträgt jetzt 73,6% (1997: 72,9%).

Die Entwicklung weist bundeslandspezifische Unterschiede auf. In Hessen und Rheinland-Pfalz findet ein Ausbau statt. In Bayern, Sachsen und Thüringen bleibt die Personalstärke konstant. In den Stadtstaaten sind die Rückgänge auffälliger als in den übrigen Ländern.

Bei den unbefristeten Stellen ist das Verhältnis zwischen Stellen mit planenden und lehrenden Aufgabenschwerpunkten weiterhin ungefähr 3:1. Bei den befristeten Stellen dagegen überwiegen die Stellen mit lehrenden Aufgaben nur noch im Verhältnis 3:2 (1997: 2:1).

Der Frauenanteil im pädagogischen Bereich hat sich mit 53,7% im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Weiterhin ist der Frauenanteil bei planenden Aufgabenschwerpunkten (50,8%) niedriger als bei lehrenden Aufgabenschwerpunkten (59,2%). Ähnlich ist es beim Vergleich von unbefristeten (50,1%) und befristeten Stellen (63,8%).

Hauptberufliche Mitarbeiter in der Verwaltung: Mit dem Ausbau des Verwaltungspersonals in fünf Ländern, der unveränderter Situation in vier Ländern und verhaltenem Rückgang in sieben Ländern steigt die Personalstärke insgesamt um 0,9% auf 3.596 an. Sie liegt mit leicht erhöhtem Anteil von 49,8% (1997: 49,1%) in der gleichen Größenordnung wie die Stärke des pädagogischen Personals. Der Anteil der befristeten Stellen ist mit 8,1% (1997: 7,8) immer noch wesentlich niedriger als beim pädagogischen Personal.

Der Frauenanteil im Verwaltungsbereich ist auf 80,1% (1997: 79,6%). Auch hier ist der spezifische Anteil bei den unbefristeten Stellen mit 76,3% niedriger als bei den befristeten (80,4%).

Tabelle 3: Neben-/freiberufliches Personal

Die Anzahl der freien Mitarbeitenden als Leitende von Kursen, Lehrgängen etc. beträgt 1998 für das gesamte Bundesgebiet 190 Tsd. (1997: 189 Tsd.). Da auch die Kurszahlen geringfügig gestiegen sind (vgl. Tabelle 7), verändert sich die Beziehungszahl Kursveranstaltung pro Kursleitung nicht. Sie liegt weiter bei 2,8 Kursen pro Kursleitung.

Der Anteil der ausgebildeten Lehrer und Lehrerinnen unter den Kursleitenden beträgt ohne merkliche Veränderung 18,3% (1997: 18,4%). Im Berichtsjahr wurde wieder bundesweit die Zahl der ihren Beruf ausübenden Lehrer und Lehrerinnen erhoben. Ihr Anteil an den ausgebildeten Lehrer und Lehrerinnen beträgt weiterhin die Hälfte (49,9%, 1997: 51,0%). Der Anteil an den freien Mitarbeitenden insgesamt beträgt demnach nur noch 9,1% (1997: 9,4%). Diese Klassifizierung von Kursleitenden ist mit Unsicherheiten bei der Erhebung behaftet.

Unter den als Honorarkräfte in der Kursleitung Tätigen sind bundesweit ähnlich wie im Vorjahr 63,4% (1997: 63,1%) Frauen. Es gingen dabei 98% der Volkshochschulen in die Berechnung ein.

Tabelle 4 Finanzierung

Die Gesamtfinanzierung beträgt 1.650 Mill. DM und weist 1998 im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 2,6% auf. Dabei stehen zehn Ländern mit Zuwachsraten zwischen 1,7% (Bremen) und 5,0% (Rheinland-Pfalz) sechs Ländern mit einem Rückgang zwischen 0,2% (Saarland) und 5,8% (Mecklenburg-Vorpommern) gegenüber. Die Einnahmen aus Teilnehmergebühren/-entgelten und anderen Einnahmearten machen mit 55,4% (1997: 54,5%) gegenüber den öffentlichen Zuschüssen über die Hälfte aus.

Weiterhin tragen die Teilnehmenden mit 38,0% (1997: 38,3%) über ein Drittel in Höhe von 627 Mill. DM der Gesamtfinanzierung bei. Das entspricht einem Zuwachs um 1,9%. Der Anteil an der Gesamtfinanzierung variiert zwischen den Ländern von 22,6% (Bremen) und 53,6% (Baden-Württemberg).

17,4% (1997: 16,2%) der Gesamtfinanzierung im Umfang von 286 Mill. DM bestreiten die Volkshochschulen aus anderen Einnahmen. Das bedeutet einen überdurchschnittlichen Anstieg um 9,6%. Die Anteil an der Gesamtfinanzierung variiert länderspezifisch von 5,3% (Brandenburg) bis 34,9% (Bremen). Diese Einnahmen resultieren zur Hälfte aus AFG-Mitteln, zu jeweils etwa einem Zehntel aus Mitteln des Bundes bzw. aus EU-Mitteln.

Ein Finanzierungsanteil von 44,6% (1997: 45,5%) bilden die öffentlichen Zuschüsse in Höhe von 737 Mill. Das ist ein Anstieg um nur 0,8%. Sie stammen zu 60,5% von Kommunen (+1,3%) und zu 39,5% von den Ländern (im Vergleich zu 1997 unverändert).

Tabelle 5 Ausgabearten

Die Summe der Ausgaben beträgt 1998 1.648 Mill. DM. Wie schon bei der Entwicklung in der Finanzierung angegeben, weist die Ausgabenentwicklung eine Steigerung um 2,5% auf. Dabei beträgt der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bei den Personalausgaben nur 0,7%. Sie machen 42,2% der Ausgaben aus (1997: 42,9%). Ebenfalls unterhalb des jährlichen Zuwachses liegt die zweite Ausgabenart mit einem großen Anteil von 31,0% (1997: 31,2%), Honorare für Kursleitende. Die prozentuale Änderung liegt bei 1,9%.

Sowohl die Anteile wie die Änderungsraten im Vergleich zum Vorjahr weisen für die verschiedenen Ausgabearten zwischen den Bundesländern große Streuungen auf. Z.B. bei den Personalausgaben liegt der Anteil in den neuen Ländern zwischen 44,4% (Sachsen) und 53,8% (Brandenburg) bei den alten Ländern zwischen 30,6% (Baden-Württemberg) und 48,6% (Nordrhein-Westfalen) ohne Berücksichtigung der extremeren Werten in den Stadtstaaten.

Tabelle 6 Durchschnittszahlen

Die durchschnittliche Anzahl der Belegungen pro Kurs liegt 1998 bei 12,5 (1997: 12,3). Sie streut bei den Flächenstaaten von 10,8 (Saarland) bis 13,6 (Bayern). Die Werte liegen bei den Stadtstaaten mit Werten zwischen 14,0 (Berlin) und 15,3 (Hamburg) generell höher.

Differenziert nach Programmbereichen liegen die Werte in den vier Programmbereichen Kultur - Gestalten, Sprachen, Arbeit - Beruf und Grundbildung - Schulabschlüsse, in denen Belegungszahlen aus methodischen Gründen häufiger durch die Zahl von Lernplätzen (PC-Plätze, Arbeitsplätze, Sprachlaborplätze usw.) begrenzt sind zwischen 11 und 12. Deutlich höher zwischen 14 und 15 liegen die Werte in den Programmbereichen Politik - Gesellschaft - Umwelt sowie bei Gesundheit.

Die durchschnittliche Zahl der Unterrichtsstunden pro Kurs liegt länderspezifisch zwischen 22,2 (Bayern) und 40,6 (Mecklenburg-Vorpommern) und ist mit 27,7 (1997: 28,1) noch einmal gesunken. Diese Beziehungszahl ist in den neuen Ländern immer noch wie in den Vorjahren wesentlich höher. Hier bilden die unterrichtsstundenintensiven Lehrgänge zur Vorbereitung auf Schulabschlüsse bzw. Auftragsmaßnahmen noch einen höheren Anteil. Die Werte liegen zwischen 31,6 (Sachsen) und 40,6 (Mecklenburg-Vorpommern).

Die Werte zeigen bei der Aufschlüsselung nach Programmbereichen deutlich zwei Gruppen: einerseits die Programmbereiche mit unterrichtsstundenintensiven Kursen Sprachen, Arbeit - Beruf und besonders extrem Grundbildung - Schulabschlüsse mit Durchschnittswerten über 30 und andererseits die allgemeinbildenden Programmbereiche Politik - Gesellschaft - Umwelt, Kultur - Gestalten und Gesundheit mit Durchschnittswerten unter 20.

Tabelle 7 Veränderungen gegenüber dem Vorjahr

Tabelle 7 weist für Kurse sowie deren Unterrichtsstunden und Belegungen die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Prozent aus. Der Indikator für das Leistungsvolumen, die Gesamtzahl der durchgeführten Unterrichtstunden, steigt im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um 0,8% (1997: -1,7%) an. Mehr noch deutet die Entwicklung bei den Veranstaltungszahlen mit einer Änderungssrate von 2,4% (1997: +1,1%) und in noch stärkerem Maße bei den Belegungen mit 3,4% (1997: -0,9%) eine verstärkte Nachfrage und Bewegung aus dem Stillstand heraus an.

Bei der Differenzierung nach Ländern ergibt sich folgendes Bild:

Nur in Hamburg und in Sachsen-Anhalt hält der Rückgang bei Veranstaltungen, ihren Unterrichtsstunden und Belegungen an. Darüber hinaus gewinnen Hessen, Niedersachsen keine weiteren Belegungen hinzu. In Bayern, Bremen und Thüringen ist liegt der Anstieg bei den Belegungen über 5%.

Die Differenzierung nach Programmbereichen zeigt, daß nur bei Grundbildung - Schulabschlüsse keine Verbesserung der Belegungszahlen eintritt. Hier und bei Arbeit - Beruf werden die Unterrichtsstunden ausgebaut. An dem Aufwuchs der Veranstaltungszahlen sind alle Programmbereiche beteiligt.

Tabelle 8 Langzeitentwicklung

Ab 1991 sind die statistischen Daten der Volkshochschulen in den neuen Ländern integriert. Die Entwicklung seit 1962 zeigt: nach dem Rückgang 1982 und den Anstiegen ab 1983 erreicht die Kurszahl bei verlangsamten Änderungsraten auch 1998 mit 529 Tsd. einen neuen Höchststand. Eine Stagnation ab 1991 wird durch die Entwicklung der Unterrichtsstunden, dem verlässlichsten Indikator für das Leistungsvolumen, belegt. Sie hatten bereits 1993 ihren Höchststand von 14,8 Mill. erreicht. Die Belegungszahlen scheinen nach Schwankungen zwischen 6,2 und 6,4 Mill. zwischen 1992 und 1997 erstmals wieder deutlich anzusteigen. Der neue Höchststand ist 6,6 Mill.

Tabelle 9 Kurse nach Programmbereichen

Gemessen an den Unterrichtsstunden gibt es zwei "größere" Programmbereiche mit Anteilen über 20%, Sprachen (38,1%) und Arbeit - Beruf (20,9%), zwei "mittlere" Programmbereiche um 15%, Kultur - Gestalten (13,4%) und Gesundheit (15,2%), und zwei "kleinere" Programmbereiche unter 10%, Politik - Gesellschaft - Umwelt (4,9%) und Grundbildung - Schulabschlüsse (7,4%).

Länderspezifische Abweichungen: Kultur - Gestalten gehört bei den neuen Ländern und bei Niedersachsen zu den "kleineren" Programmbereichen. Das gilt für den Programmbereich Gesundheit mit Einschränkungen. In Thüringen gehört er bereits zu dem "mittelgroßen" Programmbereichen, während er in den Stadtstaaten offensichtlich wegen der Vielfalt von Angeboten anderer Träger zu den "kleineren" Programmbereichen gehört. Grundbildung - Schulabschlüsse gehört weiterbildungsgesetzbedingt in Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Saarland zu den "mittelgroßen" Programmbereichen. Eine überdurchschnittliche Schwerpunktbildung bei Arbeit - Beruf ist bei Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen festzustellen.

Einen überdurchschnittlichen Schwerpunkt im Programmbereich Sprachen ist bei in außer in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit Metropolcharakter auch in den neuen Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu verzeichnen.

Tabelle 10 Fachgebiete

Kurse, Unterrichtsstunden und Belegungen der Fachgebiete innerhalb der Programmbereiche.

Tabelle 11 Auftrags- und Vertragsmaßnahmen

Die neu in dieser Weise erstmals erhobenen Auftrags- und Vertragsmaßnahmen bilden 1,4% der Kurse und Lehrgänge (s. Tabelle 9), entsprechend ihrer hohen Unterrichtsstundenintensität 8,3% der Unterrichtsstunden und haben1,6% der Belegungen. Die Daten zeigen eine starke Konzentration der Unterrichtsstunden in den Programmbereichen Sprachen (32,5%), Arbeit - Beruf (53,4%) und Grundbildung - Schulabschlüsse (11,6%). Sie sind insgesamt geprägt von Kursen in Deutsch für Aussiedler und Maßnahmen für Arbeitslose. In den anderen Programmbereichen insgesamt sind nur 2,5% der Unterrichtsstunden von Auftrags- und Vertragsmaßnahmen durchgeführt worden.

Die Anteile der Unterrichtsstunden an dem Gesamtunterrichtsstundenvolumen der Kurse und Lehrgänge streuen länderspezifisch. Besonders hohe Anteile über 15% liegen bei Bremen (20,2%), Mecklenburg-Vorpommern (20,5%), Niedersachsen (18,9%) und im Saarland (16,1%) vor.

Tabelle 12 Zeitorganisationsformen

Auch 1998 wird der Trend der letzten Jahre in Richtung kompakterer Zeitorganisationsformen bestätigt: Abendkurse, die einmal pro Woche stattfinden, nehmen im Anteil weiter leicht ab (1998: 55,4%, 1997: 56,8%). Sie bilden aber zusammen mit den mehrmals pro Woche durchgeführten Abendkursen trotz deutlichem Trend mit insgesamt 59,9% wie 1997 immer noch den weitaus größten Anteil. Einmalig durchgeführte Kursveranstaltungen (Tagesveranstaltungen +17,9%, Wochenendkurse +2,0%, Wochenkurse +13,5%) steigen weiter. Sie bilden einen Anteil von 15,3% (1997: 14,4%, 1996: 14,5%, 1995: 13,5%, 1994: 12,5%, 1993: 11,7%, 1992: 10,9%, 1991: 9,8%, 1990: 8,7%, 1989: 7,6%, 1988: 6,6%, 1987: 5%) der Veranstaltungen. Um die gleichbleibende Entwicklung deutlich zu machen, sind hier die Anteile zurück bis 1987 angegeben. In den auf 11.000 angestiegenen Wochenkursen sind auch die Veranstaltungen nach den Bildungsurlaubsgesetzen der Länder enthalten.

Eine Differenzierung nach Programmbereichen zeigt besonders hohe Anteile der einmaligen Veranstaltungen im Programmbereich Politik - Gesellschaft - Umwelt. Im Programmbereich Arbeit- Beruf ist der Typ des Wochenendkurses häufig vertreten (16,2%) und auch Wochenkurse haben hier einen überdurchschnittlich hohen Anteil (7,7%).

Wegen einer besonderen Erfassungsart in Bayern sind die dortigen Kursveranstaltungen nicht in die Aufstellung einbezogen. Von den 810 anderen Volkshochschulen haben 92,1% ihre Kurse nach Zeitorganisationsformen klassifiziert.

Tabelle 13 Geschlechtsverteilung

Obwohl wegen erheblichem Erfassungsaufwand nicht alle Belegungen einzelner Volkshochschulen nach Geschlecht und Alter (vgl. Tabelle 14) aufgegliedert werden können, müssen die Angaben als gute Schätzungen der Gesamtverhältnisse angesehen werden. Die Erfassungsquote liegt im Fall der Geschlechtsverteilung bei 85,1% der Belegungen. Daran sind 903 von 988 Volkshochschulen (90,5%) beteiligt.

Der Frauenanteil ist im Berichtsjahr mit 74,2% unverändert hoch. Beim Vergleich der Programmbereiche fällt auf:

Die verschiedenen Werte liegen für die Bundesländer nahe beieinander, und zwar zwischen 68,5% (Bremen) bis 76,5% (Bayern).

Tabelle 14 Altersstruktur

Die Altersverteilungen sind aus Angaben zu 63,0% aller Belegungen von Kursen in den neuen Bundesländern berechnet (vgl. Anmerkung zu Tabelle 11). An den Angaben waren 765 von 988 Volkshochschulen (76,7%) beteiligt.

Abgesehen von der geringfügigen Zunahme der jüngsten Altersgruppe "unter 18" auf 5,9% (1997: 5,7%) ist die Veränderung der Altersstruktur durch "Alterung" gekennzeichnet. Die Gruppen zwischen 18 und 25 Jahren bleibt mit 10,3% Anteil stabil. Die größte Veränderung weist die Gruppe zwischen 25 und 35 Jahren auf. Die Abnahme um mehr als zwei Prozentpunkte auf 27,3% (1997: 29,6%) ist für die Altersverteilung ungewöhnlich hoch. Die Anteile der Gruppen über 35 Jahre wachsen alle im Bereich von bis zu einem Prozentpunkt: zwischen 35 und 50 Jahren 31,3% (1997: 30,5%, Zunahme 1,2 Prozentpunkte), zwischen 50 und 65 Jahren 18,9% (1997: 17,8%, Zunahme 1,1 Prozentpunkte) und ab 65 Jahre 6,3% (1997: 6,1%, Zunahme 0,2 Prozentpunkte).

Damit haben die ab 35-jährigen ihre Mehrheit auf 56,5% (1957: 54,4%) ausgebaut.

Die Alterstruktur zeigt beträchtliche länderspezifische Unterschiede. Der Rückgang besonders in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 ist durch die drei Länder Bayern (um -2,2 Prozentpunkte), Niedersachsen (um -2,8 Prozentpunkte) und vor allem Nordrhein-Westfalen (um -6,2 Prozentpunkte) und geringfügigere Abnahmen in weiteren Länder erklärt. Aber auch gibt es mit Hamburg (Zuwachs um 5,5 Prozentpunkte) und dem Saarland (Zunahme um 9,1 Prozentpunkte) Ausnahmen. Auch bei der insgesamt stabilen Gruppe zwischen 18 und 25 Jahren stehen merkliche Zunahmen (Hessen +2,1; Rheinland-Pfalz +6,4) deutlichen Abnahmen (Hamburg -4,4; Saarland -2,3) gegenüber. Die Zunahmen in den Gruppen ab 50 Jahren zieht sich bis auf wenige Ausnahmen geringfügiger Abnahmen durch alle Länder durch.

Bei einer Differenzierung nach Programmbereichen sind wegen der Einteilung bis 1997 in elf Stoffgebiete besonders die Programmbereiche Sprachen und Gesundheit gut zu vergleichen. Der "große" Programmbereich Sprachen sowie der "mittelgroße" Programmbereich Gesundheit weisen beide strukturell ähnliche Veränderungen wie die Altersverteilung insgesamt auf, d.h. Stabilität bei den Gruppen unter 25 Jahren, Abnahme in der Gruppe zwischen 25 und 35 Jahren und Zunahmen in den älteren Gruppen. Damit ist die Veränderung auch inhaltlich unterlegt.

Tabelle 15 Besondere Adressatengruppen

Insgesamt werden 10,5% (1997: 10,6%) aller Kurse explizit für einen der in der Tabelle genannten Adressatengruppen angeboten und durchgeführt. Wegen einer besonderen Erfassungsart in Bayern ist es dort zur Zeit nicht möglich, Kurse nach besonderen Adressatengruppen zu klassifizieren. Immerhin 637, das sind 78,6% der anderen Volkshochschulen, haben 1998 ihre Kursveranstaltungen aufgeschlüsselt. In der Reihenfolge der Häufigkeit sind unter den 55,5 Tsd. (1997: 54,9 Tsd.) Kursen, die sich an eine der folgenden Adressatengruppen wenden, 34,5% Kurse für Frauen (1997: 33,8%), 26,4% für ältere Menschen (1997: 26,1%), 26,1% für Ausländer (1997: 27,1%), 5,2% für Analphabeten (1997: 5,1%), 4,4% für Behinderte (1997: 4,3%) und 3,5% für Arbeitslose (1997: 3,6%) zu nennen. Dabei sind die 15 Tsd. Kurse für nicht spezifizierte besondere Adressatengruppen nicht berücksichtigt.

Während die andern Gruppen im Vergleich zum Vorjahr Zuwächse um bis zu 1,3% vorweisen, sind die Kurse für Ausländer (-4,1%) und Arbeitslose (-4,8%) zurückgenommen.

Die Kurse für ältere Menschen sind in den Programmbereichen Gesundheit (29,0%) und Sprachen (34,9%) konzentriert. Zwei Drittel der Kurse für Analphabeten sind dem Programmbereich Grundbildung - Schulabschlüsse zugeordnet, der Rest fast ausschließlich immer noch dem Programmbereich Sprachen. Hier muss sich die neue Konstruktion ab 1998 des Programmbereichs Grundbildung - Schulabschlüsse, zu dem Alphabetisierung zählt (vgl. Tabelle 10) noch etablieren. Über die Hälfte der Kurse für Arbeitslose finden sich im Programmbereich Arbeit - Beruf, aber auch die Programmbereiche Sprachen und Grundbildung - Schulabschlüsse sind mit je einem Sechstel beteiligt. Kurse für Ausländer sind zu über 90% Sprachenkurse ("Deutsch als Fremdsprache", vgl. Tabelle 10). Bei den Kursen für Behindert sind nur die Programmbereiche Sprachen und Arbeit - Beruf unterrepräsentiert. Sie verteilen sich ansonsten gleichmäßig über die anderen Programmbereiche. Noch extremer ist die Unterrepräsentanz von Kursen für Frauen im Sprachenbereich und bei Grundbildung - Schulabschlüsse. Hier ragt der Programmbereich Gesundheit mit 43,0% heraus.

Tabelle 16 Zusammenarbeit

Auftragsmaßnahmen der Arbeitsverwaltung sind nicht mehr unter Kooperation aufgeführt, sondern im Rahmen von Auftrags- und Vertragsmaßnahmen in Tabelle 11 eigens ausgewiesen. Insofern sind die Gesamtzahlen von 11 Tsd. Kursen mit 860 Tsd. Unterrichtsstunden und 170 Tsd. Belegungen weder absolut noch in den Anteilen am Gesamtangebot mit denen in der Tabelle des Vorjahrs zu vergleichen.

Bei den einzelnen Kooperationsarten gibt es eine bemerkenswerten Aufwuchs um 21,4% bei den Kursen, in denen Teilnehmende individuell im Rahmen des AFG gefördert werden. Die Restrubrik der "Sonstig kooperierenden Einrichtungen" ist seit 1998 ausdifferenziert. Die Gesamtzahl liegt zwar unverändert bei 8.800 Kursen, aber erstmals lässt sich feststellen, daß davon ein Siebtel auf Kooperationen mit Vereinen/Initiativen entfällt und 30% auf Kooperationen mit Unternehmen/Betrieben (und zwar ohne Auftrags- und Vertragsmaßnahmen, die in Tabelle 11 gezählt werden).

Die Kurse in Zusammenarbeit mit Hörfunk und Fernsehen gehen infolge der Entwicklung bei Hörfunk (Rückgang um mehr als ein Viertel) noch einmal deutlich zurück und erreichen eine Stärke von gut 200, d.s sind weniger als 2% der Kurse in Kooperation.

Tabelle 17 Prüfungen

Die Zahl der Teilnahmefälle an Prüfungen ist für das gesamte Bundesgebiet formal nahezu unverändert 77.873 (1997: 77.895). Allerdings sind die knapp 11.000 bundeseinheitlichen Volkshochschul-Zertifikatsprüfungen erstmals miteingerechnet. Die anderen Prüfungsarten gehen um 12% zurück.

Dabei entfallen 15,4% (1997: 17,2%) auf schulische Prüfungen. Darunter sind über die Hälfte Prüfungen zum Hauptschulabschluss. Mit jeweils etwa halbiertem Anteil folgen Realschulabschlussprüfungen (25,4%), Prüfungen zur FHS-Reife (10,2%), Abitur (5,0%) und die niedersächsische und brandenburgische Besonderheit des HS-Zugangs ohne Abitur. Besonders starke Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr weisen die Hauptschulabschlussprüfungen (-20,2%) auf. Nur die Zahl der Realschulabschlussprüfungen bilden neben der Rückgängen bei anderen schulischen Prüfungsarten eine Ausnahme (+12,1%).

Auch die nicht-schulischen Prüfungen gehen um 13% zurück. Daran sind alle Prüfungsarten beteiligt. Die Volkshochschulprüfungen machen 83,3% der nicht-schulischen Prüfungen aus. Unter den anderen bilden IHK- und Kammerprüfungen die Hälfte.

Tabelle 18 Einzelveranstaltungen

Die Zahl der Einzelveranstaltungen einschließlich Vortragsreihen hat im Berichtsjahr seit fünf Jahren erstmals wieder zugenommen (3,3%) und beträgt 80 Tsd. Die Zahl ihrer Belegungen, 2,6 Millionen nimmt nicht in dem gleichen Maße zu (0,5%). Dabei hat sich die durchschnittliche Besucherzahl auf 32,2 verringert.

Hinter der Gesamtentwicklung stehen länderspezifische Besonderheiten: In den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt die prozentuale Änderung zum Vorjahr bei über 20%, die mit entsprechender Steigerung der Besucherzahlen einhergeht. In Hamburg (-41,9%) und Niedersachen (-12,9) sind die Einzelveranstaltungen mit noch stärkeren Rückgängen bei den Besuchern merklich zurückgenommen. Generell bleiben die Anteile des Unterrichtsstundenvolumens - jede Einzelveranstaltung mit zwei Unterrichtsstunden gerechnet - am Gesamtangebot unter 2%.

Die meisten Einzelveranstaltungen werden im Programmbereich Politik - Gesellschaft - Umwelt (50,2%) angeboten, gefolgt von Kultur - Gestalten (27,1%), Gesundheit (13,8%). Bei den anderen Programmbereichen liegen die Anteile unter 5%. Im Programmbereich Kultur - Gestalten ist die Besucherzahl pro Veranstaltung mit 47,2 überdurchschnittlich hoch.

Tabelle 19 Studienfahrten

Im Berichtsjahr ist die Zahl der Studienfahrten und Exkursionen weiter um 3,8% auf 9.273 gesunken. Allerdings hat sich mit einem geringeren Rückgang der Teilnehmende die durchschnittliche Teilnehmerzahl auf 27,5 (1997: 26,9) erhöht. Die durchschnittliche Zahl der Unterrichtsstunden pro Veranstaltung beträgt 5,2 (1997: 5,1).

Erstmals sind die Studienfahrten wie alle Veranstaltungen nach Programmbereichen aufgeschlüsselt. Dies ermöglicht eine Analyse des Gesamtprofils (vgl. Tabelle 22). Über 90% der Studienfahrten konzentrieren sich auf die beiden Programmbereiche Politik - Gesellschaft - Umwelt (54,4%) und Kultur - Gestalten (39,9%). Nur im Programmbereich Arbeit - Beruf ist ihr Anteil noch nennenswert (3,1%). Die Teilnehmende verteilen sich auf die Programmbereiche entsprechend. Es gibt keine bemerkenswerte Abweichungen zur Verteilung der Veranstaltungen.

Zusammen mit Studienreisen (vgl. Tabelle 20) übersteigt der Unterrichtsstundenanteil nur in Rheinland-Pfalz mit 2,2% die 2%-Grenze. Beim Vergleich der Veranstaltungszahlen übersteigen nur die Anteile in Baden-Württemberg (34,1%), Bayern (15,0%) und Nordrhein-Westfalen (17,5%) die 10%-Grenze.

Tabelle 20 Studienreisen

Die Zahl der Studienreisen hat mit 2.571 im Berichtsjahr weiter abgenommen (-4,9%). Die durchnittliche Zahl der Teilnehmenden hat sich dabei auf 26,0 (1997: 25,4) erhöht. Die Reisen sind im Durchschnitt mit 6,8 Tagen (1997: 7,2) kürzer geworden.

Erstmals sind die Studienfahrten wie alle Veranstaltungen nach Programmbereichen aufgeschlüsselt. Dies ermöglicht eine Analyse des Gesamtprofils (vgl. Tabelle 22). Wie Studienfahrten (vgl. Tabelle 19) konzentrieren sich über 90% der Studienreisen auf die beiden Programmbereiche Politik - Gesellschaft - Umwelt (53,1%) und Kultur - Gestalten (37,9%). Hier ist es der Sprachenbereich, der mit 5,5% außerdem einen nennenswerten Anteil aufweist. Die Teilnehmende verteilen sich auf die Programmbereiche entsprechend. Nur im Programmbereich Kultur - Gestalten ist die Relation Teilnehmende zu den Veranstaltungen mit 27,7 auffallend hoch.

Zusammen mit Studienreisen (vgl. Tabelle 20) übersteigt der Unterrichtsstundenanteil nur in Rheinland-Pfalz mit 2,2% die 2%-Grenze. Beim Vergleich der Veranstaltungszahlen übersteigen die Anteile nur in Baden-Württemberg (15,4%), Bayern (25,4%) und Nordrhein-Westfalen (17,3%) die 10%-Grenze.

Tabelle 21 Ausstellungen

Die Zahl der Ausstellungen ist um 4,3% auf 2.021 gestiegen. Die Zahl der Besuche nimmt mit 1.291 Mill. um 2,1% ebenfalls zu. Auch die Dauer ist mit 57 Tsd. Tagen um 13,4% länger. Die Besuche können - wenn überhaupt ermittelt - häufig nur geschätzt werden. Insofern handelt es sich um bei den Daten um Mindestzahlen.

Über zwei Drittel der Ausstellungen finden im Programmbereich Kultur - Gestalten statt. Auch der Anteil bei Politik - Gesellschaft - Umwelt liegt mit 26,3% über 2%. Wegen der fehlender Vergleichbarkeit mit den Zeitvolumen in Unterrichtsstunden der anderen Veranstaltungstypen sind Ausstellungen nicht in die Übersicht des Gesamtprofils in Tabelle 22 integriert. Beim Vergleich der Veranstaltungszahlen übersteigen nur die Anteile in Baden-Württemberg (23,7%), Bayern (12,7%) und Nordrhein-Westfalen (13,2%) die 10%-Grenze.

Tabelle 22 Struktur Gesamtunterrichtsstunden

Die Zahl der Unterrichtsstunden (1998: 15,0 Mill.) aller Veranstaltungstypen außer bei Ausstellungen (s. Tabelle 21) sind nach Programmbereichen differenziert. So lassen sich die Verteilungen in den Programmbereichen mit der Verteilung insgesamt vergleichen. Insgesamt machen die Unterrichtsstunden von Kursen und Lehrgängen 97,8% aus. Dabei entfällt mehr als das Zehnfache auf Veranstaltungen mit offenem Zugang im Vergleich zu Auftrags- und Vertragsmaßnahmen. Sowohl die Unterrichtsstunden von Einzelveranstaltungen als auch die von Studienfahrten und -reisen zusammen machen jeweils nur 1,1% aus.

Im Programmbereich Politik - Gesellschaft - Umwelt haben die Unterrichtsstunden von Einzelveranstaltungen sowie Studienfahrten/-reisen jeweils Anteile um 10%. Bei Kultur - Gestalten liegen die entsprechenden Anteile zwischen 2% und 3%. Die 1%-Grenze erreicht darüber hinaus nur der Anteil der Unterrichtsstunden von Einzelveranstaltungen im Programmbereich Gesundheit.

Der Anteil der Unterrichtsstunden von Auftrags- und Vertragsmaßnahmen fällt von dem maximalen Anteil bei Arbeit - Beruf (21,2%), über Grundbildung - Schulabschlüsse (13,0%), Sprachen (7,1%), Politik - Gesellschaft - Umwelt (2,7%) und Gesundheit (0,2%) auf den minimalen Wert bei Kultur - Gestalten (0,1%).

Den überragenden Teil der Unterrichtsstunden bilden in allen Programmbereichen die Kurse mit offenem Zugang, und zwar in der Reihenfolge:

  1. Gesundheit (98,7%)
  2. Kultur - Gestalten (94,9%)
  3. Sprachen (92,6%)
  4. Grundbildung - Schulabschlüsse (86,8%)
  5. Arbeit - Beruf (78,5%)
  6. Politik - Gesellschaft - Umwelt (78,3%)

Nach Ländern differenziert liegen die "offenen" Kurse bei

  1. Bayern (97,1%)
  2. Hamburg (95,8%)
  3. Brandenburg (95,0%)
  4. Thüringen (93,6%)
  5. Nordrhein-Westfalen (92,6%)
  6. Rheinland-Pfalz (91,7%)
  7. Berlin (91,3%)
  8. Baden-Württemberg (90,0%)
  9. Sachsen (88,8%)
  10. Hessen (87,8%)
  11. Sachsen-Anhalt (86,3%)
  12. Schleswig-Holstein (85,5%)
  13. Saarland (82,0%)
  14. Niedersachsen (80,4%)
  15. Bremen (78,9%)
  16. Mecklenburg-Vorpommern (78,1%)

Klaus Pehl/Gerhard Reitz: Volkshochschul-Statistik 1997. Online im Internet - URL http://www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/doc-1999/pehl_reitz99_01.htm
Dokument aus dem Internet-Service des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung e. V. – http://www.die-frankfurt.de/esprid