Gerhard Reutter März 1998
Thesen zur Zukunft des Lernens
Inhaltlich bedeutet dies:
Wir brauchen die Ergänzung des Funktionswissens um Lebenswissen, des Qualifikationslernens um Identitätslernen. Das ist nicht nur Ausdruck eines demokratischen Bildungsverständnisses, sondern auch Ergebnis veränderter Arbeitsmarktsituation. Wenn fachliche Qualifikationen im Überschuß vorhanden sind, erhalten in der Konkurrenz personale und soziale Kompetenzen einen Entscheidungswert. Öffentlich verantwortete Erwachsenenbildung hat den gesellschaftlichen Auftrag, den Zugang zur Bildung auch für die zu sichern, die von Ausgrenzung bedroht und betroffen sind.
Bezogen auf das Funktionsverständnis bedeutet dies:
Wir müssen uns von dem Lernverständnis lösen, der Lehrende sei der Experte, dessen vermitteltes Wissen vom Lerner aufgenommen wird. "Erwachsene sind unbelehrbar - aber lernfähig" weist als Leitsatz in die zu gehende Richtung. Der Lehrende wird zum Lernberater, zum Moderator von Lernprozessen, zum Einrichter von Lernarrangements. Die Befähigung zum Selbstlernen, die Entwicklung einer Selbstlernmanagementkompetenz wird zentrale Aufgabe.
Gerhard
Reutter: Thesen zur
Zukunft des Lernens. Online im Internet – URL: http://www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/doc-1999/reutter99_02.htm
Dokument aus dem Internet-Service
des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung e. V. – http://www.die-frankfurt.de/esprid