Übersicht über Handbücher und Projektdokumentationen

zum Thema „Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung“

 

Zusammengestellt von Wolfgang Nötzold, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Frankfurt/Bonn im Mai 2002

 

 

Das DIE führt von April 2000 bis August 2002 das Projekt „Qualitätsentwickler/in für Einrichtungen der Weiterbildung“ durch, mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Ausgangspunkt ist das Anliegen zahlreicher Bildungseinrichtungen, ihre Bemühungen um Qualitätsentwicklung zu systematisieren und zu verstetigen. Mit einem mehrdimensionalen Supportangebot will das DIE-Projekt die Personen und die Organisationen dabei unterstützen. Das Institut

 

Als weitere kleine Serviceleistung haben wir in dieser Übersicht eine Reihe von Handbüchern und Projektdokumentationen zum Thema „Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung“ zusammengestellt unter der Fragestellung, welche Anregungen und Hilfestellungen sie leisten können für die Konzeptionierung und Durchführung von Praxisprojekten zur Qualitätsentwicklung in Einrichtungen der Weiterbildung.

Viele Informationen, Anregungen, Adressen usw. können Sie auch weiteren Veröffentlichungen des DIE zum Thema entnehmen; drei davon seien hier vor allem genannt:

 

Felicitas von Küchler / Klaus Meisel (Hrsg.): Qualitätssicherung in der Weiterbildung. Auf dem Weg zu Qualitätsmaßstäben. DIE Frankfurt 1999

 

Dies.: Qualitätssicherung in der Weiterbildung II. DIE Frankfurt 1999.

 

Dies.: Herausforderung Qualität. Dokumentation der Fachtagung „Qualitätssicherung in der Weiterbildung“ vom 2.-3. November 1999. DIE Frankfurt 2000

 

Für weitere Informationen zum Projekt und den Teilprojekten können Sie sich wenden an:

 

(Qualifizierung)                           E-Mail: mathes@die-frankfurt.de

(Fallstudien)                               E-Mail: heimlich@die-frankfurt.de

(Werkbuch, Vernetzung)                   E-Mail: noetzold@die-frankfurt.de

 

 

 

 

1.            Handbücher zur Einführung in Modelle und Systeme der Qualitätssicherung

 

Philipp Gonon u.a.: Qualitätssysteme auf dem Prüfstand. Die neue Qualitätsdiskussion in Schule und Bildung, Aarau 2. Aufl. 1999

In diesem Band werden verschiedene Qualitätssysteme vorgestellt, die im Bereich von Schule und Weiterbildung eingesetzt werden. Sie werden nach einem einheitlichen Kriteriensystem dargestellt und bewertet. In einem ausführlichen Teil finden sich die bekannteren Verfahren, DIN ISO und EFQM - allerdings nicht in den aktuellsten Varianten. In einem weiteren Kapitel werden weniger geläufige Verfahren kürzer vorgestellt.

Das Kriteriensystem als solches wird ebenfalls dargestellt und hat den weiterführenden Wert, dass die Nutzer/innen des Bandes somit auch andere - hier nicht vorgestellte - Verfahren vergleichend beurteilen können.  Im Schlussteil wird weiterführende Literatur vorgestellt,  nach Zielgruppen gebündelt und kurz kommentiert.

Der Band ist für Mitarbeiter/innen und Leiter/innen in Bildungseinrichtungen hilfreich, die sich für ein geeignetes Qualitätssystem entscheiden wollen oder müssen. Sie werden umfassend und effektiv informiert. 

 

Eva Heinold-Krug, Monika Griep, Wolfgang Klenk: EFQM – Version Erwachsenenbildung / Weiterbildung. DIE Frankfurt o.J. (2001)

„Die“ Branchenversion des EFQM-Leitfadens, mit Einführung, dem Leitfaden selbst, einem Glossar, einer Anleitung zu Selbsteinschätzung und Selbstbewertung, Standardformularen zur Selbsteinschätzung und den zugehörigen Fragebögen.

 

G.H.Kamiske, J.-P.Brauer: ABC des Qualitätsmanagements, München, Wien 1996

Der Band gibt einen Überblick über wichtige Begriffe und Verfahren des Qualitätsmanagements.  Er ist alphabetisch gegliedert und gleicht damit einem Nachschlagewerk, ist aber mit graphischen Darstellungen und Instrumenten angereichert und kann somit als anregendes Material zur Planung und Durchführung von Qualitätsprojekten genutzt werden.  Es ist aus der Praxis der betrieblichen Qualitätsentwicklung heraus entwickelt und liefert bereichernde Anregungen, die nicht unmittelbar aus der Weiterbildung heraus entstanden sind. Damit bedarf es der Übersetzung in den Kontext von Bildungseinrichtungen und ihre Begrifflichkeit, was den Nutzen aber nicht senkt.

Das kleine Büchlein ist in Spiralbindung hergestellt und etwas halb so groß wie ein normales Taschenbuch.  Es stammt aus der Reihe pocket power, die von der Schule für Qualitätswissenschaften der Technischen Universität Berlin herausgegeben wird.  In dieser Reihe gibt es einige weitere Bände, die sich alle dadurch auszeichnen, dass sie wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Instrumente und Werkzeuge zusammenstellen (z.B. auch zum Thema Prozessmanagement), das für Qualitätsentwickler/innen geeignet ist, die über Grundbegriffe und eine Systematik verfügen und ihre Praxis anreichern wollen.

 

Philipp Radtke, Dirk Wilmes: European Quality Award. Die Kriterien des EQA umsetzen. Praktische Tips zur Anwendung des EFQM-Modells. München/Wien 2000

Wie schon der Band von Kamiske/Brauer, ist dies ein „Handbüchlein“ aus der Reihe „pocket power“. Gegliedert nach den neun Kriterien des EFQM-Modells, finden sich zu allen Kriterien und Unterkriterien konkrete Hinweise und Beispiele für die Arbeit mit dem Leitfaden. Dazu kommen grundsätzliche und praktische Anleitungen für die Durchführung einer Selbstbewertung mit Hilfe des EFQM-Leitfadens. Der kleine Band ist das Praxis-Buch zur Einführung in die Arbeit mit dem EFQM-Modell, aber leider nicht weiterbildungs-spezifisch.

 

 

 

Total Quality Management. Werkzeuge und Techniken. Hrsg. Von Hans-Werner Franz und Manfred Menzer. MONTANIA Druck- und Verlagsgesellschaft, Dortmund 1996

Eine empfehlenswerte Broschüre mit kurzer, knackiger Einführung in Grundsätze des TQM und      mit ausführlichen Hilfestellungen und Methoden für Projektmanagement, für Workshops und für die Aufbereitung von Daten („Dokumentation“).

Zu beziehen bei: BWH-Bildungswerk Witten/Hattingen, Werksstraße 34, 45527 Hattingen

 

TÜV CERT (Hrsg.): Die neue ISO 9000: 2000. Interpretationen der Forderungen des Normenentwurfes E DIN EN ISO 9001: 1999-05. Köln 1999

Das vom Arbeitskreis „ISO 9000/2000“ der Zertifizierungsgemeinschaft e.V., TÜV CERT, herausgegebene Heft enthält neben einer Einführung in das Prozessmodell der neuen ISO-Norm eine ausführliche Darstellung der Kapitel 5 (Verantwortung der Leitung), 6 (Ressourcenmanagement), 7 (Produktrealisierung) und 8 (Messung, Analyse, Verbesserung) der Normenforderungen, jeweils gegliedert nach: Normenforderung, Umsetzung und Aktivitäten, Dokumentationsbeispiele. Hilfreich ist auch die systematische Bezugnahme auf die alte ISO-Norm; damit ist das Heft sowohl für Neueinsteiger in die Arbeit mit der ISO-Norm wie auch für Einrichtungen, die nach der alten Norm zertifiziert sind, sehr nützlich.

 

 

2.            Projektberichte / Materialsammlungen

           

DAA: LEITFADEN für die Einführung eines handhabbaren Qualitätsmanagementsystems in Einrichtungen beruflicher Bildung. Düsseldorf (?) o.J.

Ergebnisse eines Projektes in 4 Einrichtungen, mit beispielhafter Beschreibung von Projektarchitektur und Projektverlauf. „Dieser Leitfaden will zeigen, dass es wichtig ist, die ersten Schritte auf dem Weg zu besserer Qualität zu gehen und nicht auf bessere Zeiten zu warten. Aus den ersten Schritten entstehen in der Regel die nachfolgenden Aktivitäten. Ein verbessertes Arbeitssystem muss allmählich und durch aufeinander aufbauende Schritte entstehen. Der Leitfaden will auch eine Handlungshilfe geben, wie diese aufeinanderfolgenden Schritte aussehen können.“ Im Anhang viele „Werkzeuge“: für Projektmanagement, Qualitätsverständnis, Organisation, Umsetzung, Management. Orientiert an ISO und EQA.

 

VHS Brunsbüttel / Landesverband VHS Schleswig-Holstein: Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung. Entwicklung und Erprobung effektiver und übertragbarer Instrumente und Verfahren zur Sicherung bedarfs- und bedürfnisgerechter Weiterbildungsangebote mit Schwerpunkt auf der intensiven Begleitung des Lehr- und Lernprozesses. Projektbericht. Brunsbüttel o.J. (1999)

Die Volkshochschule Brunsbüttel führte im Rahmen des DIE-Projekts“ Qualitätssicherung in der Weiterbildung“ ein Qualitätsentwicklungsprojekt durch, dessen Ziel es war,  in Zusammenarbeit mit den Kursleitenden zu einer Verbesserung des Angebotes im Bereich der Berufsbezogenen Bildung zu gelangen.  In der Projektpublikation wird der Verlauf des Projekts aus Sicht der Projektberatung beschrieben.  In diesem Teil werden Schlüsselsituationen angesprochen,  die für Qualitätsentwicklungsprojekte in Bildungseinrichtungen typisch sind - aus denen die Lesenden also lernen können, bevor sie sich selbst auf ein solches Projekt einlassen.  Im zweiten sehr umfangreichen Materialienteil werden Umsetzungshilfen für solche Projekte zur Verfügung gestellt.  In diesem Teil werden Instrumente - wie z.B. eine Gewinner- Verlierer-Analyse - als Kopiervorlage angeboten. Zugleich - und darin besteht die eigentliche Qualität dieses Teils -  haben die Kollegen aus Brunsbüttel ihre Erfahrungen beim Einsatz dieses Instrumente aufbereitet,  indem sie auf die Fehler hinweisen,  die man beim Einsatz machen kann, aber auch auf die Möglichkeiten, wie man sie umgehen kann.

Interessant ist dieses Heft für all diejenigen Praktiker/innen, die aktiv Qualitätsentwicklung betreiben und an Verfahren interessiert sind, die über den klassischen Fragebogen hinaus gehen, kommunikative Auseinandersetzungen zwischen haupt- und nebenberufliche Pädagog/innen zur Qualität ihrer gemeinsamen Arbeit anregen wollen.

Zu beziehen bei der VHS Brunsbüttel e.V., Max-Planck-Str. 9-11, 25541 Brunsbüttel, Tel. 04852-51222, Email vhs.brunsbüttel@t-online.de

 

Hans-Werner Franz: Integriertes Qualitätsmanagement (IQM) in der Weiterbildung. EFQM und DIN ISO 9001. Modelle, Instrumente, Fallstudie. Bielefeld 1999

Der Band ist das Ergebnis einer Fallstudie am Bildungswerk Witten/Hattingen GmbH. Im Grundverständnis von „Qualitätsmanagement als Führungskultur“ werden im ersten Teil die Modelle ISO 9000 und EFQM kritisch auf Vor- und Nachteile geprüft. Im Hauptteil geht es, nach einer Beschreibung der Einrichtung, um die Erfahrungen mit der Einführung eines integrierten Qm-Systems in dieser Einrichtung der beruflichen Bildung mit Hinweisen und Empfehlungen zu allen sich stellenden Fragen und Problemen, einschließlich möglicher Fallstricke in einem solchen Prozess. Die detaillierte Dokumentation der Ergebnisse der Auswertung liefert Anhaltswerte für eigene Auswertungen, und das von Franz entwickelte Selbstbewertungs-Instrument nach EFQM und ISO 9001 ist eine nützliche Vorlage zu Erarbeitung eines eigenen individuellen Instrumentes. Im Anhang finden sich konkrete Hilfestellungen zur Moderation von Gruppenprozessen sowie zu möglichen Darstellungsformen von Auswertungsergebnissen.

 

Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Arbeitsbuch EFQM - Diagnose SB. QM-Modellprojekt – Qualitätsmanagement in der ambulanten Suchtkrankenhilfe NW. Münster 1. Aufl. 1999

Darstellung und Dokumentation eines Modellprojektes in Einrichtungen der ambulanten Suchtkrankenhilfe mit dem EFQM-Modell Jellinek (das ist das EFQM-Modell erweitert um das Befähiger-Kriterium „Professionalität“). Im Kapitel „Koordination und Begleitung“ findet sich die Übersicht über das Projekt; dann ist der Ordner unterteilt in „Strukturqualität“, „Prozessqualität“, „Ergebnisqualität“. „Entwicklungsprozesse und Selbstbewertung“ und „Kooperation und Vernetzung“. Im beiliegenden „Arbeitsbuch EFQM“ findet man eine Einführung in das „Modell Jellinek“ sowie den zugehörigen Selbstbewertungsleitfaden - allerdings suchtberatungsspezifisch und im Fall des Falles übersetzungsbedürftig. Hilfreich für die Arbeit mir dem EFQM-Leitfaden ist das hier vorgeschlagene Rating-Verfahren zur Selbstbewertung.

Der Instrumente-Pool (im internet unter www.qmnrw.org) ist allerdings für die Weiterbildung wenig ergiebig.

 

Ulrike Lückenotte / Oliver Meschede / Monika Vinke-Hundsdörfer: Erste Sahne oder Magermilch? Qualität und Qualitätsentwicklung politischer Bildung der HVHS „Alte Molkerei Frille“ – Dokumentation der Selbstevaluation. Petershagen-Frille 2000.

Die Heimvolkshochschule Alte Molkerei Frille nahm 1998 teil am Projekt „Organisationsentwicklung in Tagungshäusern als Instrument der Profilierung, Qualitätssicherung und Entwicklung der Weiterbildung“. Das Qualitätsprojekt bestand aus einer Untersuchung in der Gruppe ehemaliger SeminarteilnehmerInnen, einer Auswertung der in 1998 gesammelten Seminarrückmeldungen und einer Untersuchung in der Gruppe der KooperationspartnerInnen. Alle drei Untersuchungen sind ausführlich methodisch dargestellt, auch bezüglich der Auswertung und Schlussfolgerungen, und geben vielfältige Anregungen zur Konzeptionierung ähnlicher Befragungen.

 

 

 

 

Helmut Mösko, W. Siepe, B. Labuhn, P. Landscheid: Die Reorganisationswerkstatt. Werkzeuge zur Organisationsentwicklung in Einrichtungen der Weiterbildung und der öffentlichen Verwaltung. Duisburg 1994

Das als Ringbuch gestaltete Arbeitsmaterial ist aus einem Projekt des Wissenschaftszentrums NRW und des Instituts für Arbeit und Technik hervorgegangen. Die dargestellten Instrumentarien und Werkzeuge stammen aus dem „Koffer“ der Organisationsentwicklung und sind aus Sicht der aktuellen Qualitätsentwicklung nicht neu und auch nicht sehr spezifisch.  Ihr Wert für Qualitätsentwickler/innen besteht darin, dass sie aus der Sicht der internen Organisationsentwicklung zusammengestellt wurden. Damit sind sie weitgehend auch zur Unterstützung der Aufgaben interner Qualitätsentwickler/innen geeignet, insbesondere in den Phasen der Entwicklung und Begleitung von Qualitätsprojekten – also nach der Phase der Selbstbewertung.  Es finden sich Informationen und Werkzeuge zum Projektmanagement und zur Moderation im Allgemeinen, der Ablauf einer Präsentation oder ein Verfahren zur Beschreibung von Arbeitsabläufen (Prozessen).

Das Material ist für Qualitätsentwickler/innen geeignet, die über die spezifischen Verfahren der Selbstbewertung und über detailliertes Wissen über Qualitätsentwicklung verfügen und sich für die Planung und Durchführung eines konkreten Qualitätsprojektes in ihrer Einrichtung Anregungen holen wollen.

Erhältlich bei: IABOS GmbH, Marienstraße 122, 32425 Minden, Email: info@iabos.de

 

Verband Österreichischer Volkshochschulen: Handbuch zur Qualitätsentwicklung an Österreichs Volkshochschulen. Wien 1999

Dieser umfangreiche Ordner ist das Gemeinschaftswerk des österreichischen VHS-Verbandes und verschiedener österreichischer Volkshochschulen. Zu den fünf Bereichen „Programmqualität“, „Pädagogische Qualität“, „Qualität der Mitarbeiterinnen“, „Qualität der Infrastruktur““ und „Servicequalität“ findet man jeweils eine Übersicht über die „Qualitätskriterien“ des Verbandes, dann ausführliches Material für mögliche Maßnahmen und Umsetzungsbeispiele, Leitfäden und Checklisten. Der Ordner ist insgesamt eine Fundgrube an anregenden Beispielen für die Praxis.

 

Akademie Klausenhof: Qualität in der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Hrsg. Alois Becker. 3 Bände. Hamminkeln 3. neubearb. Aufl. 1999

Die beiden Bände sind eine Fleißarbeit in der Zusammenstellung vieler Materialien, die sich sonst nur verstreut in Zeitschriften etc finden:

                Band 1:

Allgemeine Aufsätze, TQM/EFQM, ISO, Andere QM-Systeme, Berufliche Weiterbildung, Sprachkurse

                Band 2:

                Richtlinien, Checklisten und Fragebögen

Diese Beiden Bände sind insgesamt eine Sammlung von „Basismaterial“ für Qualitätsentwicklung, wenn auch in einzelnen Teilen inzwischen überholt.

Band 3 (2001):

Ergänzungen, Verbraucherschutz, Bildungstest

Enthält aktuelle Berichte zur Entwicklung des Diskurses und der Praxis von Qualitätsentwicklung, Informationen zur Perspektive „Stiftung Bildungstest“, die neue ISO-Norm, diverse Checklisten sowie die Richtlinien der Bundesanstalt für Arbeit, dazu eine aktualisierte Literaturliste (Stand: 1.1.2002).         

 

Wolfgang Grilz: Qualitätssicherung in Bildungsstätten. Anleitung zur Erstellung eines Qualitätshandbuches. Neuwied 1998

Dieser Band entstand auf dem Hintergrund eines Modellprojektes verschiedener Heimvolkshochschulen und Tagungsstätten. Er bietet im ersten Teil Grundinformationen zu Verfahren und Modellen der Qualitätssicherung (Stand 1998) und diskutiert ausführlich die Frage der Bewertung. Im zweiten Teil findet man eine sehr hilfreiche Anleitung zur Erstellung eines Qualitätshandbuches für Tagungsstätten (bis hin zum Thema „Ökologisches Wirtschaften“), unterteilt in die Bereiche „Aktivitäten“ (EFQM: Befähiger) sowie „Ergebnisse“, mit konkreten Hinweisen zur Indikatorenbildung, zu Messgrößen, zur statistischen Auswertung. Eine CD-Rom mit Checklisten, Musterbeispielen und Formblättern erhöht der Nutzwert deutlich.

               

Christiane Liebald / LSW: Qualitätsmanagement in der Weiterbildung. Ein Leitfaden für die Praxis. Soest 2000

Der Band entstand auf dem Hintergrund der vielfältigen Projekte des Landesinstitutes und nach Vorarbeit einer Expertengruppe (Christiane Liebald, Philipp Gonon, Wolfgang Nötzold). Im ersten Teil bringt er eine kurze Einführung in Grundbegriffe des Qualitätsmanagements, im 2. Teil werden konkrete Empfehlungen diskutiert (bezogen auf die „frequently asked questions“ in der Praxis wie: Wofür ist QM von Nutzen? Wie gelangt eine Einrichtung zu einem maßgeschneiderten Konzept? Zertifikat, Testat oder Gütesiegel empfehlenswert? Wie können Frust und Pleiten vermieden werden? usw.).

Im Hauptteil beschreibt der Band die einzelnen Schritte eines systematischen Qualitätsentwicklungsprozesses und orientiert sich dabei inhaltlich an den vier Qualitätsbereichen des Fragebogens des niedersächsischen VHS-Verbandes.

In einem weitere Kapitel geht es um Erfahrungen und Möglichkeiten der Kooperation und des Supports in der Qualitätsentwicklung. Insgesamt ist der Band sehr hilfreich bei der Planung und Durchführung eines systematischen Qualitätsentwicklungs-Projektes.

 

Peter Gerull: Hand- und Werkbuch „Soziales Qualitätsmanagement“ – Konzepte und Erfahrungen. Hrsg. EREV. Hannover 2000

                Der Ordner hält, was er verspricht:

·         Einführung in die theoretischen Grundlagen

·         Beschreibung der wichtigsten Konzepte

·         Praxisbezogene Beurteilungen

·         Beispiele und Literaturempfehlungen

·         Zahlreiche Übersichtstafeln und Kopievorlagen

·         Umfangreiche Bibliographie

Allerdings mit systematischer Bezugnahme auf Jugendhilfe. Für dieses Feld der unverzichtbare Grundlagenordner, für die Weiterbildung aber nur bedingt nützlich.

 

ProQualiS: Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung schulischer Bildungsarbeit. Ein Leitfaden zur Selbstbewertung von Schulen nach dem Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM). KIT-Verlag o.O. 1999

Dieser Band geht zurück auf den Modellversuch von neun beruflichen Schulen im Regierungsbezirk Köln. Er liefert eine nützliche Einführung in Selbstbewertung und eine berufsschul-spezifische Version des EFQM-Leitfadens. Im zweiten Teil enthält er viele methodische Varianten für einen Selbstbewertungs-Prozess, die problemlos auf Weiterbildungseinrichtungen übertragbar sind.

Empfehlenswert als anregende Ergänzung, wenn eine Einrichtung systematisch mit dem Leitfaden der EFQM arbeiten will.

 

Rolf Arnold / Uwe Wieckenberg: Instrumente zur Qualitätssicherung in der kirchlichen Erwachsenenbildung. Teil 1: Bildungsbeauftragte und Regionalstellen. Reihe „Pädagogische Materialien der Universität Kaiserslautern“ Heft 8. Kaiserslautern 2000

Der Ordner ist ein Ergebnis des Forschungs- und Entwicklungsprojektes „Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung“ des Fachgebietes Pädagogik der Universität Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit den evangelischen und katholischen Landesarbeitsgemeinschaften für Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz. Er enthält Checklisten und Beispielformulare zu den Bereichen Leitbild, Prozesse klären (Ausschreibungen, Plakate, Pressemitteilungen), Bedarfsermittlung und Erschließung neuer Teilnehmergruppen sowie zu Planung, Durchführung und Auswertung von Veranstaltungen.

Damit bietet der Ordner einiges an wesentlichen Instrumenten für die Kernprozesse der Weiterbildung.

 

dies.: Teil 2

Enthält Leitfäden und Formulare zu den Themen „Leitbildentwicklung“, „Prozesse klären und optimieren“, „Bedarfe ermitteln und erschließen“, „Professionalität gewährleisten“ (bezügl. Seminare und ReferentInnen) und „Teilnehmende befragen“; vornehmlich für Bildungsstätten, aber durchaus übertragbar.

 

Christiane Schiersmann, Heinz-Ulrich Thiel, Eva Pfizenmaier: Organisationsbezogenes Qualitätsmanagement. EFQM-orientierte Analyse und Qualitätsentwicklungs-Projekte am Beispiel der Familienbildung. Opladen 2001

47 Familienbildungsstätten unterschiedlicher Träger in den Ländern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen beteiligten sich an einem Modellprojekt des Bundesministeriums für Familie usw. Nach einer Skizze von „Elementen eines Qualitätsentwicklungsprozesses“ (wichtige Essentials!) und einer Übersicht über den konkreten Projektverlauf hat der Band drei Hauptkapitel:

·         die Darstellung der EFQM-Modells für Excellence in Familienbildungsstätten, das die AutorInnen entwickelt haben; nicht nur für Familienbildungsstätten ist dies eine sehr anregende und praktikable Version des EFQM-Leitfadens

·         umfangreiche und detaillierte Anweisungen zur Durchführung eines Qualitätsentwicklungs-Projektes. Auch wenn Projektmanagement nicht alles ist, was Qualitätsentwicklung ausmacht, gibt dieses Kapitel alle notwendigen uns sinnvollen Hinweise, Planungsvorgaben etc. für ein Qualitätsprojekt

·         Spielregeln für die Arbeit einer einrichtungsinternen Qualitätsgruppe und für die Aufgaben einer/s Qualitätsbeauftragten und – last but not least – Anregungen für eine am Modell der EFQM orientierte Systematik eines Qualitätshandbuches.

Für Einrichtungen, die mit dem Modell der EFQM arbeiten wollen, ist dieser Band unverzichtbare Arbeitsgrundlage.

 

Qualitätssicherung in der Weiterbildung. Modellversuchsergebnisse. Band 1: Leitfaden für Bildungsträger im Marktsegment „Öffentlich geförderte Weiterbildung“. Bielefeld 1998

Der Band bezieht sich auf das „Segment der öffentlich geförderten Berufsbildung“, speziell der nach dem SGB /früher: AFG) geförderten beruflichen Bildungsmaßnahmen. Hierfür bieten er ein Konzept, das sich an den beiden zentralen Kriterien „Anwendungsorientierung“ und „Integration aller Beteiligten“ ausrichtet. Für die einzelnen Phasen einer Weiterbildungsmaßnahme werden jeweils Ausgangslage und Problemermittlung dargestellt, Aktionsmöglichkeiten zur Lösdung der Probleme, Erfahrungen aus der Praxis und exemplarische Handreichungen zur Umsetzung des Qualitätskonzeptes. Als Phasen werden behandelt: Bedarfsermittlung, Konzeptentwicklung, Maßnahmeplanung, Teilnehmergewinnung, Maßnahmedurchführung, Transferunterstützung  und abschließende Evaluation.

 

Band 3: Leitfaden für Bildungsträger im Marktsegment „Individuelle Weiterbildung“. Bielefeld 1998.

Dieser Band beschreibt die Anwendung des Modells „Qualitätssicherung durch Anwendungsorientierung und Integration aller Beteiligten“ auf Einrichtungen und Angebote im sogenannten „Jedermann-Markt“, sprich: Volkshochschulen, freie Anbieter usw.

 

Qualitätshandbuch Eltern-Kind-Gruppenarbeit in Katholischen Familienbildungsstätten. Hrsg. Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Familienbildungsstätten, Angelika Nieder und Angelika Tuschhoff. Düsseldorf 2001

Êin Praxishandbuch, das wesentlich mehr bietet als der Titel verspricht: Anregungen und Hilfestellungen für Qualitätsentwicklung in der Familienbildung. Organisiert nach den Stichworten Grundlagen, Konzeptbeschreibung, haupt- und nebenamtliche Mitarbeiterinnen, Rahmenbedingungen und Ergebnissicherung. Mit vielen praktischen Anregungen und Beispielen, natürlich vor allem für die Eltern-Kind-Gruppenarbeit.

Bezug: Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Familienbildungsstätten, Prinz-Georg-Straße 44, 40477 Düsseldorf

 

 

3.            Spezielle Verfahren und Ansätze

 

AWO Niederrhein: Potenzialanalyse. Ein neues Instrument zur organisatorischen und qualitativen Weiterentwicklung von Einrichtungen gem. WbG NW. Hrsg.: AWO-Bezirksverband Niederrhein. Essen 2000

Auf dem Hintergrund des nordrhein-westfälischen Weiterbildungsgesetzes und des dadurch angestoßenen Wirksamkeitsdialoges führten eine Reihe von Kleins- uns Klein-Bildungswerken der AWO das Projekt „Potentialanalyse“ durch. Ausgangspunkt waren „Fragen nach der Analyse und Beschreibung des eigenen Leistungsangebotes, nach betriebswirtschaftlicher Standardisierung, nach geeigneten und übertragbaren Dokumentationsformen für die Ergebnisse der Arbeit und die systematische Suche nach Veränderungspotenzialen und Ergänzungswünschen“. Zielsetzung war eine systematische Analyse aller relevanten Geschäftsbereiche und Geschäftsprozesse eines Kleinstbildungswerkes. Instrument ist ein Fragebogen mit 17 Themen, der sich an den Kriterien des EFQM-Modells orientiert. Die Broschüre stellt anschaulich dar, wie mit diesem Instrument gearbeitet werden kann, wie die Auswertung vorgenommen wird und wie die Ergebnisse in Maßnahmen umgesetzt werden können.

Das Instrument ist eine mögliche Vorbereitung auf systematische Qualitätsentwicklung nach ISO oder nach EFQM.

Der Fragebogen selbst ist erhältlich u.a. beim Willy-Könen-Bildungswerk der AWO Niederrhein in Essen.

 

QUIND-Methode zur Selbststeuerung und Selbstevaluation von Schule. Hrsg. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW. Soest/Bönen 1. Auflage 2000

Darstellung eines Verfahren zur Bestimmung und Analyse von Qualitäts-Indikatoren und zur Arbeit damit als Instrument zur Qualitätsentwicklung. In der konkreten Ausformulierung ist das Modell auf Schule bezogen, als Verfahren jedoch ist es sehr gut und problemlos übertragbar. Sehr hilfreich bei der Erarbeitung eines Qualitätsmanagementhandbuches, bei Maßnahmeplanungen usw., da die konkrete Formulierung von Zielen, Schritten, Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung usw. in der alltäglichen Praxis meist sehr ungewohnt ist; hierzu kann das Verfahren sehr gute Dienste leisten. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schluss sei noch hingewiesen auf eine inzwischen berühmte Veröffentlichung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

 

Schriftenreihe „Qs – Materialien zur Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe“ des BMFSFJ

Die Schriftenreihe „Qs - Materialien zur Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet seit 1995 mit inzwischen mehr als 30 Heften eine breite Palette von Erfahrungsberichten und Materialsammlungen zu allen Aspekten von Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung. Auch wenn der Bezugsrahmen die Kinder- und Jugendhilfe ist, ist vieles übertragbar, und einige Hefte befassen sich explizit mit Feldern wie Erwachsenenbildung, außerschulische Jugendbildung usw.

 

Diese Reihe ist Ende 2001 mit Heft 36 abgeschlossen und wird nicht weitergeführt. In Planung ist eine vollständige Dokumentation der Schriftenreihe auf CD-ROM. Informationen dazu beim Schriftleiter Wennemar Scherrer, Am Kämpken 24, 48163 Münster, e-mail: qs.scherrer@t-online.de

Noch vorrätige Hefte können kostenlos mit bis zu 5 Exemplaren pro Heft bezogen werden beim Qs-Leserservice, Postfach 300145, 51411 Bergisch-Gladbach oder per Fax 0224-22828.

 


 

Wolfgang Nötzold (2001): Übersicht über Handbücher und Projektdokumentationen zum Thema „Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung"

Online im Internet: URL: http://www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/doc-2001/noetzold01_01.htm

Dokument aus dem Internetservice texte.online des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung

http://www.die-bonn.de/publikationen/online-texte/index.asp