Übersicht über
Handbücher und Projektdokumentationen
zum Thema
„Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung“
Zusammengestellt
von Wolfgang Nötzold, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Frankfurt/Bonn
im Mai 2002
Das DIE führt von
April 2000 bis August 2002 das Projekt „Qualitätsentwickler/in für Einrichtungen
der Weiterbildung“ durch, mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung
und Forschung.
Ausgangspunkt ist
das Anliegen zahlreicher Bildungseinrichtungen, ihre Bemühungen um
Qualitätsentwicklung zu systematisieren und zu verstetigen. Mit einem
mehrdimensionalen Supportangebot will das DIE-Projekt die Personen und die
Organisationen dabei unterstützen. Das Institut
Als weitere kleine Serviceleistung haben wir in dieser Übersicht eine Reihe von Handbüchern und Projektdokumentationen zum Thema „Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung“ zusammengestellt unter der Fragestellung, welche Anregungen und Hilfestellungen sie leisten können für die Konzeptionierung und Durchführung von Praxisprojekten zur Qualitätsentwicklung in Einrichtungen der Weiterbildung.
Viele
Informationen, Anregungen, Adressen usw. können Sie auch weiteren
Veröffentlichungen des DIE zum Thema entnehmen; drei davon seien hier vor allem
genannt:
Felicitas von Küchler / Klaus Meisel
(Hrsg.): Qualitätssicherung in der Weiterbildung. Auf dem Weg zu
Qualitätsmaßstäben. DIE Frankfurt 1999
Dies.: Qualitätssicherung in der
Weiterbildung II. DIE Frankfurt 1999.
Dies.: Herausforderung Qualität.
Dokumentation der Fachtagung „Qualitätssicherung in der Weiterbildung“ vom
2.-3. November 1999. DIE Frankfurt 2000
Für weitere Informationen zum Projekt und den Teilprojekten können Sie sich wenden an:
(Qualifizierung) E-Mail: mathes@die-frankfurt.de
(Fallstudien) E-Mail: heimlich@die-frankfurt.de
(Werkbuch,
Vernetzung) E-Mail: noetzold@die-frankfurt.de
1. Handbücher
zur Einführung in Modelle und Systeme der Qualitätssicherung
Philipp Gonon u.a.: Qualitätssysteme auf dem
Prüfstand. Die neue Qualitätsdiskussion in Schule und Bildung, Aarau 2. Aufl.
1999
In diesem Band werden verschiedene
Qualitätssysteme vorgestellt, die im Bereich von Schule und Weiterbildung
eingesetzt werden. Sie werden nach einem einheitlichen Kriteriensystem
dargestellt und bewertet. In einem ausführlichen Teil finden sich die
bekannteren Verfahren, DIN ISO und EFQM - allerdings nicht in den aktuellsten
Varianten. In einem weiteren Kapitel werden weniger geläufige Verfahren kürzer
vorgestellt.
Das Kriteriensystem als
solches wird ebenfalls dargestellt und hat den weiterführenden Wert, dass die
Nutzer/innen des Bandes somit auch andere - hier nicht vorgestellte - Verfahren
vergleichend beurteilen können. Im
Schlussteil wird weiterführende Literatur vorgestellt, nach Zielgruppen gebündelt und kurz
kommentiert.
Der Band ist für
Mitarbeiter/innen und Leiter/innen in Bildungseinrichtungen hilfreich, die sich
für ein geeignetes Qualitätssystem entscheiden wollen oder müssen. Sie werden
umfassend und effektiv informiert.
„Die“ Branchenversion des
EFQM-Leitfadens, mit Einführung, dem Leitfaden selbst, einem Glossar, einer
Anleitung zu Selbsteinschätzung und Selbstbewertung, Standardformularen zur
Selbsteinschätzung und den zugehörigen Fragebögen.
Der
Band gibt einen Überblick über wichtige Begriffe und Verfahren des Qualitätsmanagements. Er ist alphabetisch gegliedert und gleicht
damit einem Nachschlagewerk, ist aber mit graphischen Darstellungen und
Instrumenten angereichert und kann somit als anregendes Material zur Planung
und Durchführung von Qualitätsprojekten genutzt werden. Es ist aus der Praxis der betrieblichen
Qualitätsentwicklung heraus entwickelt und liefert bereichernde Anregungen, die
nicht unmittelbar aus der Weiterbildung heraus entstanden sind. Damit bedarf es
der Übersetzung in den Kontext von Bildungseinrichtungen und ihre
Begrifflichkeit, was den Nutzen
aber nicht senkt.
Das kleine Büchlein ist
in Spiralbindung hergestellt und etwas halb so groß wie ein normales
Taschenbuch. Es stammt aus der Reihe
pocket power, die von der Schule für Qualitätswissenschaften der Technischen
Universität Berlin herausgegeben wird.
In dieser Reihe gibt es einige weitere Bände, die sich alle dadurch
auszeichnen, dass sie wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Instrumente und
Werkzeuge zusammenstellen (z.B. auch zum Thema Prozessmanagement), das für
Qualitätsentwickler/innen geeignet ist, die über Grundbegriffe und eine
Systematik verfügen und ihre Praxis anreichern wollen.
Philipp Radtke, Dirk Wilmes:
European Quality Award.
Die Kriterien des EQA umsetzen. Praktische Tips zur
Anwendung des EFQM-Modells. München/Wien 2000
Wie schon der Band
von Kamiske/Brauer, ist dies ein „Handbüchlein“ aus der Reihe „pocket power“.
Gegliedert nach den neun Kriterien des EFQM-Modells, finden sich zu allen
Kriterien und Unterkriterien konkrete Hinweise und Beispiele für die Arbeit mit
dem Leitfaden. Dazu kommen grundsätzliche und praktische Anleitungen für die
Durchführung einer Selbstbewertung mit Hilfe des EFQM-Leitfadens. Der kleine
Band ist das Praxis-Buch zur Einführung in die Arbeit mit dem EFQM-Modell, aber
leider nicht weiterbildungs-spezifisch.
Total Quality Management. Werkzeuge und Techniken. Hrsg. Von
Hans-Werner Franz und Manfred Menzer. MONTANIA Druck- und Verlagsgesellschaft,
Dortmund 1996
Eine empfehlenswerte
Broschüre mit kurzer, knackiger Einführung in Grundsätze des TQM und mit ausführlichen Hilfestellungen und
Methoden für Projektmanagement, für Workshops und für die Aufbereitung von
Daten („Dokumentation“).
Zu beziehen bei:
BWH-Bildungswerk Witten/Hattingen, Werksstraße 34, 45527 Hattingen
TÜV CERT (Hrsg.): Die neue ISO 9000: 2000. Interpretationen der
Forderungen des Normenentwurfes E DIN EN ISO 9001: 1999-05. Köln 1999
Das vom Arbeitskreis
„ISO 9000/2000“ der Zertifizierungsgemeinschaft e.V., TÜV CERT, herausgegebene
Heft enthält neben einer Einführung in das Prozessmodell der neuen ISO-Norm
eine ausführliche Darstellung der Kapitel 5 (Verantwortung der Leitung), 6
(Ressourcenmanagement), 7 (Produktrealisierung) und 8 (Messung, Analyse,
Verbesserung) der Normenforderungen, jeweils gegliedert nach: Normenforderung,
Umsetzung und Aktivitäten, Dokumentationsbeispiele. Hilfreich ist auch die
systematische Bezugnahme auf die alte ISO-Norm; damit ist das Heft sowohl für
Neueinsteiger in die Arbeit mit der ISO-Norm wie auch für Einrichtungen, die
nach der alten Norm zertifiziert sind, sehr nützlich.
2. Projektberichte / Materialsammlungen
DAA: LEITFADEN für die Einführung eines handhabbaren
Qualitätsmanagementsystems in Einrichtungen beruflicher Bildung. Düsseldorf (?)
o.J.
Ergebnisse eines Projektes in 4
Einrichtungen, mit beispielhafter Beschreibung von Projektarchitektur und
Projektverlauf. „Dieser Leitfaden will zeigen, dass es wichtig ist, die ersten
Schritte auf dem Weg zu besserer Qualität zu gehen und nicht auf bessere Zeiten
zu warten. Aus den ersten Schritten entstehen in der Regel die nachfolgenden
Aktivitäten. Ein verbessertes Arbeitssystem muss allmählich und durch
aufeinander aufbauende Schritte entstehen. Der Leitfaden will auch eine
Handlungshilfe geben, wie diese aufeinanderfolgenden Schritte aussehen können.“
Im Anhang viele „Werkzeuge“: für Projektmanagement, Qualitätsverständnis,
Organisation, Umsetzung, Management. Orientiert an ISO und EQA.
VHS Brunsbüttel / Landesverband VHS Schleswig-Holstein: Qualitätsentwicklung
in der Weiterbildung. Entwicklung und Erprobung effektiver und übertragbarer
Instrumente und Verfahren zur Sicherung bedarfs- und bedürfnisgerechter
Weiterbildungsangebote mit Schwerpunkt auf der intensiven Begleitung des Lehr-
und Lernprozesses. Projektbericht. Brunsbüttel o.J. (1999)
Die
Volkshochschule Brunsbüttel führte im Rahmen des DIE-Projekts“
Qualitätssicherung in der Weiterbildung“ ein Qualitätsentwicklungsprojekt
durch, dessen Ziel es war, in
Zusammenarbeit mit den Kursleitenden zu einer Verbesserung des Angebotes im
Bereich der Berufsbezogenen Bildung zu gelangen. In der Projektpublikation wird der Verlauf des Projekts aus Sicht
der Projektberatung beschrieben. In
diesem Teil werden Schlüsselsituationen angesprochen, die für Qualitätsentwicklungsprojekte in Bildungseinrichtungen
typisch sind - aus denen die Lesenden also lernen können, bevor sie sich selbst
auf ein solches Projekt einlassen. Im
zweiten sehr umfangreichen Materialienteil werden Umsetzungshilfen für solche Projekte
zur Verfügung gestellt. In diesem Teil
werden Instrumente - wie z.B. eine Gewinner- Verlierer-Analyse - als
Kopiervorlage angeboten. Zugleich - und darin besteht die eigentliche Qualität
dieses Teils - haben die Kollegen aus
Brunsbüttel ihre Erfahrungen beim Einsatz dieses Instrumente aufbereitet, indem sie auf die Fehler hinweisen, die man beim Einsatz machen kann, aber auch
auf die Möglichkeiten, wie man sie umgehen kann.
Interessant
ist dieses Heft für all diejenigen Praktiker/innen, die aktiv
Qualitätsentwicklung betreiben und an Verfahren interessiert sind, die über den
klassischen Fragebogen hinaus gehen, kommunikative Auseinandersetzungen
zwischen haupt- und nebenberufliche Pädagog/innen zur Qualität ihrer
gemeinsamen Arbeit anregen wollen.
Zu beziehen bei der VHS
Brunsbüttel e.V., Max-Planck-Str.
9-11, 25541 Brunsbüttel,
Tel. 04852-51222, Email vhs.brunsbüttel@t-online.de
Hans-Werner Franz: Integriertes Qualitätsmanagement (IQM) in der
Weiterbildung. EFQM und DIN ISO 9001. Modelle, Instrumente, Fallstudie.
Bielefeld 1999
Der Band ist das
Ergebnis einer Fallstudie am Bildungswerk Witten/Hattingen GmbH. Im
Grundverständnis von „Qualitätsmanagement als Führungskultur“ werden im ersten
Teil die Modelle ISO 9000 und EFQM kritisch auf Vor- und Nachteile geprüft. Im
Hauptteil geht es, nach einer Beschreibung der Einrichtung, um die Erfahrungen
mit der Einführung eines integrierten Qm-Systems in dieser Einrichtung der
beruflichen Bildung mit Hinweisen und Empfehlungen zu allen sich stellenden
Fragen und Problemen, einschließlich möglicher Fallstricke in einem solchen
Prozess. Die detaillierte Dokumentation der Ergebnisse der Auswertung liefert
Anhaltswerte für eigene Auswertungen, und das von Franz entwickelte
Selbstbewertungs-Instrument nach EFQM und ISO 9001 ist eine nützliche Vorlage
zu Erarbeitung eines eigenen individuellen Instrumentes. Im Anhang finden sich
konkrete Hilfestellungen zur Moderation von Gruppenprozessen sowie zu möglichen
Darstellungsformen von Auswertungsergebnissen.
Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Arbeitsbuch EFQM - Diagnose SB.
QM-Modellprojekt – Qualitätsmanagement in der ambulanten Suchtkrankenhilfe NW.
Münster 1. Aufl. 1999
Der
Instrumente-Pool (im internet unter www.qmnrw.org)
ist allerdings für die Weiterbildung wenig ergiebig.
Ulrike Lückenotte / Oliver Meschede / Monika Vinke-Hundsdörfer: Erste
Sahne oder Magermilch? Qualität und Qualitätsentwicklung politischer Bildung
der HVHS „Alte Molkerei Frille“ – Dokumentation der Selbstevaluation.
Petershagen-Frille 2000.
Die Heimvolkshochschule Alte Molkerei
Frille nahm 1998 teil am Projekt „Organisationsentwicklung in Tagungshäusern
als Instrument der Profilierung, Qualitätssicherung und Entwicklung der
Weiterbildung“. Das Qualitätsprojekt bestand aus einer Untersuchung in der
Gruppe ehemaliger SeminarteilnehmerInnen, einer Auswertung der in 1998
gesammelten Seminarrückmeldungen und einer Untersuchung in der Gruppe der
KooperationspartnerInnen. Alle drei Untersuchungen sind ausführlich methodisch
dargestellt, auch bezüglich der Auswertung und Schlussfolgerungen, und geben
vielfältige Anregungen zur Konzeptionierung ähnlicher Befragungen.
Helmut Mösko, W. Siepe, B. Labuhn, P. Landscheid: Die
Reorganisationswerkstatt. Werkzeuge zur Organisationsentwicklung in
Einrichtungen der Weiterbildung und der öffentlichen Verwaltung. Duisburg 1994
Das
als Ringbuch gestaltete Arbeitsmaterial ist aus einem Projekt des
Wissenschaftszentrums NRW und des Instituts für Arbeit und Technik
hervorgegangen. Die dargestellten Instrumentarien und Werkzeuge stammen aus dem
„Koffer“ der Organisationsentwicklung und sind aus Sicht der aktuellen
Qualitätsentwicklung nicht neu und auch nicht sehr spezifisch. Ihr Wert für Qualitätsentwickler/innen
besteht darin, dass sie aus der Sicht der internen Organisationsentwicklung
zusammengestellt wurden. Damit sind sie weitgehend auch zur Unterstützung der
Aufgaben interner Qualitätsentwickler/innen geeignet, insbesondere in den
Phasen der Entwicklung und Begleitung von Qualitätsprojekten – also nach der
Phase der Selbstbewertung. Es finden
sich Informationen und Werkzeuge zum Projektmanagement und zur Moderation im
Allgemeinen, der Ablauf einer Präsentation oder ein Verfahren zur Beschreibung
von Arbeitsabläufen (Prozessen).
Das Material ist für
Qualitätsentwickler/innen geeignet, die über die spezifischen Verfahren der
Selbstbewertung und über detailliertes Wissen über Qualitätsentwicklung
verfügen und sich für die Planung und Durchführung eines konkreten
Qualitätsprojektes in ihrer Einrichtung Anregungen holen wollen.
Erhältlich bei: IABOS
GmbH, Marienstraße 122, 32425 Minden, Email: info@iabos.de
Verband Österreichischer Volkshochschulen: Handbuch zur
Qualitätsentwicklung an Österreichs Volkshochschulen. Wien 1999
Akademie Klausenhof: Qualität in der außerschulischen Jugend- und
Erwachsenenbildung. Hrsg. Alois Becker. 3 Bände. Hamminkeln 3. neubearb. Aufl.
1999
Die beiden Bände
sind eine Fleißarbeit in der Zusammenstellung vieler Materialien, die sich
sonst nur verstreut in Zeitschriften etc finden:
Band 1:
Allgemeine
Aufsätze, TQM/EFQM, ISO, Andere QM-Systeme, Berufliche Weiterbildung,
Sprachkurse
Band 2:
Wolfgang Grilz: Qualitätssicherung in Bildungsstätten. Anleitung zur
Erstellung eines Qualitätshandbuches. Neuwied 1998
Dieser
Band entstand auf dem Hintergrund eines Modellprojektes verschiedener
Heimvolkshochschulen und Tagungsstätten. Er bietet im ersten Teil
Grundinformationen zu Verfahren und Modellen der Qualitätssicherung (Stand
1998) und diskutiert ausführlich die Frage der Bewertung. Im zweiten Teil
findet man eine sehr hilfreiche Anleitung zur Erstellung eines
Qualitätshandbuches für Tagungsstätten (bis hin zum Thema „Ökologisches
Wirtschaften“), unterteilt in die Bereiche „Aktivitäten“ (EFQM: Befähiger)
sowie „Ergebnisse“, mit konkreten Hinweisen zur Indikatorenbildung, zu
Messgrößen, zur statistischen Auswertung. Eine CD-Rom mit Checklisten,
Musterbeispielen und Formblättern erhöht der Nutzwert deutlich.
Christiane Liebald / LSW: Qualitätsmanagement in der Weiterbildung. Ein
Leitfaden für die Praxis. Soest 2000
Der Band entstand auf dem Hintergrund
der vielfältigen Projekte des Landesinstitutes und nach Vorarbeit einer
Expertengruppe (Christiane Liebald, Philipp Gonon, Wolfgang Nötzold). Im ersten
Teil bringt er eine kurze Einführung in Grundbegriffe des Qualitätsmanagements,
im 2. Teil werden konkrete Empfehlungen diskutiert (bezogen auf die „frequently
asked questions“ in der Praxis wie: Wofür ist QM von Nutzen? Wie gelangt eine
Einrichtung zu einem maßgeschneiderten Konzept? Zertifikat, Testat oder
Gütesiegel empfehlenswert? Wie können Frust und Pleiten vermieden werden?
usw.).
Im
Hauptteil beschreibt der Band die einzelnen Schritte eines systematischen
Qualitätsentwicklungsprozesses und orientiert sich dabei inhaltlich an den vier
Qualitätsbereichen des Fragebogens des niedersächsischen VHS-Verbandes.
In
einem weitere Kapitel geht es um Erfahrungen und Möglichkeiten der Kooperation
und des Supports in der Qualitätsentwicklung. Insgesamt ist der Band sehr
hilfreich bei der Planung und Durchführung eines systematischen
Qualitätsentwicklungs-Projektes.
Peter Gerull: Hand- und Werkbuch „Soziales Qualitätsmanagement“ –
Konzepte und Erfahrungen.
Hrsg. EREV. Hannover 2000
Der
Ordner hält, was er verspricht:
·
Einführung in die theoretischen Grundlagen
·
Beschreibung der wichtigsten Konzepte
·
Praxisbezogene Beurteilungen
·
Beispiele und Literaturempfehlungen
·
Zahlreiche Übersichtstafeln und Kopievorlagen
·
Umfangreiche Bibliographie
Allerdings mit
systematischer Bezugnahme auf Jugendhilfe. Für dieses Feld der unverzichtbare
Grundlagenordner, für die Weiterbildung aber nur bedingt nützlich.
ProQualiS: Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung schulischer
Bildungsarbeit. Ein Leitfaden zur Selbstbewertung von Schulen nach dem Modell
der European Foundation for Quality Management (EFQM). KIT-Verlag o.O. 1999
Dieser
Band geht zurück auf den Modellversuch von neun beruflichen Schulen im
Regierungsbezirk Köln. Er liefert eine nützliche Einführung in Selbstbewertung
und eine berufsschul-spezifische Version des EFQM-Leitfadens. Im zweiten Teil
enthält er viele methodische Varianten für einen Selbstbewertungs-Prozess, die
problemlos auf Weiterbildungseinrichtungen übertragbar sind.
Empfehlenswert
als anregende Ergänzung, wenn eine Einrichtung systematisch mit dem Leitfaden
der EFQM arbeiten will.
Rolf Arnold / Uwe Wieckenberg: Instrumente zur Qualitätssicherung in
der kirchlichen Erwachsenenbildung. Teil 1: Bildungsbeauftragte und
Regionalstellen. Reihe „Pädagogische Materialien der Universität
Kaiserslautern“ Heft 8. Kaiserslautern 2000
Der
Ordner ist ein Ergebnis des Forschungs- und Entwicklungsprojektes
„Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung“ des Fachgebietes Pädagogik der
Universität Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit den evangelischen und
katholischen Landesarbeitsgemeinschaften für Erwachsenenbildung
Rheinland-Pfalz. Er enthält Checklisten und Beispielformulare zu den Bereichen
Leitbild, Prozesse klären (Ausschreibungen, Plakate, Pressemitteilungen),
Bedarfsermittlung und Erschließung neuer Teilnehmergruppen sowie zu Planung,
Durchführung und Auswertung von Veranstaltungen.
Damit
bietet der Ordner einiges an wesentlichen Instrumenten für die Kernprozesse der
Weiterbildung.
dies.: Teil 2
Enthält Leitfäden und Formulare zu den
Themen „Leitbildentwicklung“, „Prozesse klären und optimieren“, „Bedarfe
ermitteln und erschließen“, „Professionalität gewährleisten“ (bezügl. Seminare
und ReferentInnen) und „Teilnehmende befragen“; vornehmlich für
Bildungsstätten, aber durchaus übertragbar.
Christiane Schiersmann, Heinz-Ulrich Thiel, Eva Pfizenmaier:
Organisationsbezogenes Qualitätsmanagement. EFQM-orientierte Analyse und Qualitätsentwicklungs-Projekte
am Beispiel der Familienbildung. Opladen 2001
47 Familienbildungsstätten
unterschiedlicher Träger in den Ländern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und
Niedersachsen beteiligten sich an einem Modellprojekt des Bundesministeriums
für Familie usw. Nach einer Skizze von „Elementen eines
Qualitätsentwicklungsprozesses“ (wichtige Essentials!) und einer Übersicht über
den konkreten Projektverlauf hat der Band drei Hauptkapitel:
·
die Darstellung der EFQM-Modells für Excellence in
Familienbildungsstätten, das die AutorInnen entwickelt haben; nicht nur für
Familienbildungsstätten ist dies eine sehr anregende und praktikable Version
des EFQM-Leitfadens
·
umfangreiche und detaillierte Anweisungen zur
Durchführung eines Qualitätsentwicklungs-Projektes. Auch wenn Projektmanagement
nicht alles ist, was Qualitätsentwicklung ausmacht, gibt dieses Kapitel alle
notwendigen uns sinnvollen Hinweise, Planungsvorgaben etc. für ein
Qualitätsprojekt
·
Spielregeln für die Arbeit einer einrichtungsinternen
Qualitätsgruppe und für die Aufgaben einer/s Qualitätsbeauftragten und – last
but not least – Anregungen für eine am Modell der EFQM orientierte Systematik
eines Qualitätshandbuches.
Für
Einrichtungen, die mit dem Modell der EFQM arbeiten wollen, ist dieser Band
unverzichtbare Arbeitsgrundlage.
Qualitätssicherung in der
Weiterbildung. Modellversuchsergebnisse. Band 1: Leitfaden für Bildungsträger
im Marktsegment „Öffentlich geförderte Weiterbildung“. Bielefeld 1998
Der
Band bezieht sich auf das „Segment der öffentlich geförderten Berufsbildung“,
speziell der nach dem SGB /früher: AFG) geförderten beruflichen
Bildungsmaßnahmen. Hierfür bieten er ein Konzept, das sich an den beiden
zentralen Kriterien „Anwendungsorientierung“ und „Integration aller
Beteiligten“ ausrichtet. Für die einzelnen Phasen einer Weiterbildungsmaßnahme
werden jeweils Ausgangslage und Problemermittlung dargestellt,
Aktionsmöglichkeiten zur Lösdung der Probleme, Erfahrungen aus der Praxis und
exemplarische Handreichungen zur Umsetzung des Qualitätskonzeptes. Als Phasen
werden behandelt: Bedarfsermittlung, Konzeptentwicklung, Maßnahmeplanung,
Teilnehmergewinnung, Maßnahmedurchführung, Transferunterstützung und abschließende Evaluation.
Band 3: Leitfaden für Bildungsträger
im Marktsegment „Individuelle Weiterbildung“. Bielefeld 1998.
Dieser Band beschreibt die Anwendung
des Modells „Qualitätssicherung durch Anwendungsorientierung und Integration
aller Beteiligten“ auf Einrichtungen und Angebote im sogenannten
„Jedermann-Markt“, sprich: Volkshochschulen, freie Anbieter usw.
Qualitätshandbuch
Eltern-Kind-Gruppenarbeit in Katholischen Familienbildungsstätten. Hrsg.
Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Familienbildungsstätten, Angelika Nieder
und Angelika Tuschhoff. Düsseldorf 2001
Êin Praxishandbuch, das wesentlich mehr
bietet als der Titel verspricht: Anregungen und Hilfestellungen für
Qualitätsentwicklung in der Familienbildung. Organisiert nach den Stichworten
Grundlagen, Konzeptbeschreibung, haupt- und nebenamtliche Mitarbeiterinnen,
Rahmenbedingungen und Ergebnissicherung. Mit vielen praktischen Anregungen und
Beispielen, natürlich vor allem für die Eltern-Kind-Gruppenarbeit.
Bezug:
Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Familienbildungsstätten, Prinz-Georg-Straße
44, 40477 Düsseldorf
3. Spezielle Verfahren und Ansätze
AWO Niederrhein: Potenzialanalyse. Ein neues Instrument zur
organisatorischen und qualitativen Weiterentwicklung von Einrichtungen gem. WbG
NW. Hrsg.: AWO-Bezirksverband Niederrhein. Essen 2000
Auf
dem Hintergrund des nordrhein-westfälischen Weiterbildungsgesetzes und des
dadurch angestoßenen Wirksamkeitsdialoges führten eine Reihe von Kleins- uns
Klein-Bildungswerken der AWO das Projekt „Potentialanalyse“ durch.
Ausgangspunkt waren „Fragen nach der Analyse und Beschreibung des eigenen
Leistungsangebotes, nach betriebswirtschaftlicher Standardisierung, nach
geeigneten und übertragbaren Dokumentationsformen für die Ergebnisse der Arbeit
und die systematische Suche nach Veränderungspotenzialen und
Ergänzungswünschen“. Zielsetzung war eine systematische Analyse aller
relevanten Geschäftsbereiche und Geschäftsprozesse eines Kleinstbildungswerkes.
Instrument ist ein Fragebogen mit 17 Themen, der sich an den Kriterien des
EFQM-Modells orientiert. Die Broschüre stellt anschaulich dar, wie mit diesem
Instrument gearbeitet werden kann, wie die Auswertung vorgenommen wird und wie
die Ergebnisse in Maßnahmen umgesetzt werden können.
Das
Instrument ist eine mögliche Vorbereitung auf systematische Qualitätsentwicklung
nach ISO oder nach EFQM.
Der Fragebogen selbst ist erhältlich
u.a. beim Willy-Könen-Bildungswerk der AWO Niederrhein in Essen.
QUIND-Methode zur Selbststeuerung und Selbstevaluation von Schule.
Hrsg. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW. Soest/Bönen 1. Auflage
2000
Darstellung
eines Verfahren zur Bestimmung und Analyse von Qualitäts-Indikatoren und zur
Arbeit damit als Instrument zur Qualitätsentwicklung. In der konkreten
Ausformulierung ist das Modell auf Schule bezogen, als Verfahren jedoch ist es
sehr gut und problemlos übertragbar. Sehr hilfreich bei der Erarbeitung eines
Qualitätsmanagementhandbuches, bei Maßnahmeplanungen usw., da die konkrete
Formulierung von Zielen, Schritten, Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung
usw. in der alltäglichen Praxis meist sehr ungewohnt ist; hierzu kann das
Verfahren sehr gute Dienste leisten.
Zum Schluss sei noch hingewiesen auf eine inzwischen
berühmte Veröffentlichung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend:
Schriftenreihe „Qs – Materialien zur Qualitätssicherung in der Kinder-
und Jugendhilfe“ des BMFSFJ
Die Schriftenreihe „Qs - Materialien
zur Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet seit 1995 mit inzwischen mehr als
30 Heften eine breite Palette von Erfahrungsberichten und Materialsammlungen zu
allen Aspekten von Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung. Auch wenn der
Bezugsrahmen die Kinder- und Jugendhilfe ist, ist vieles übertragbar, und
einige Hefte befassen sich explizit mit Feldern wie Erwachsenenbildung,
außerschulische Jugendbildung usw.
Diese
Reihe ist Ende 2001 mit Heft 36 abgeschlossen und wird nicht weitergeführt. In
Planung ist eine vollständige Dokumentation der Schriftenreihe auf CD-ROM.
Informationen dazu beim Schriftleiter Wennemar Scherrer, Am Kämpken 24, 48163
Münster, e-mail: qs.scherrer@t-online.de
Noch vorrätige Hefte können kostenlos mit bis zu 5 Exemplaren pro Heft bezogen werden beim Qs-Leserservice, Postfach 300145, 51411 Bergisch-Gladbach oder per Fax 0224-22828.
Wolfgang Nötzold (2001): Übersicht über Handbücher und Projektdokumentationen zum Thema „Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung"
Online im Internet: URL: http://www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/doc-2001/noetzold01_01.htm
Dokument aus dem Internetservice texte.online des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
http://www.die-bonn.de/publikationen/online-texte/index.asp