Vorwort zur Dokumentation der Fachtagung ‘Interkulturelle Altenpflege - von der Theorie zur Praxis’ am 22.01.2002 in Königswinter; Projekt [iku:]; Michaela Zalucki

Vorwort

Wie beantwortet man ‘from nine to five’ die Frage nach der Theorie-Praxis-Vermittlung interkultureller Altenpflege? Gar nicht, ist wahrscheinlich die erste spontane Reaktion. Dieses ‘gar nicht’ gilt es zu hinterfragen, hängt es doch stark von der Erwartungen der Teilnehmenden und auch der Veranstaltenden ab. Entscheidend für uns als Veranstaltende dieser Tagung war es, den Dialog zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Altenpflege - sei es auf theoretischer oder praktischer Ebene - zu ermöglichen bzw. einen Rahmen zu bieten, in dem ein Austausch intensiviert werden kann.

Gezeigt hat sich, um ein Ergebnis vorwegzunehmen, wie lebhaft und vielschichtig der Diskurs um die Entwicklung und Etablierung einer interkulturellen Altenpflege in Deutschland geführt wird.

Die einleitenden Referate stellten verschieden Aspekte der Interkulturellen Altenpflege dar. Waldemar Schmidt informierte über die ‘Lebens- und Bedarfslagen von MigrantInnen aus der Türkei im Kreis Unna’ anhand jüngster Ergebnisse einer von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie durchgeführten wissenschaftlichen Begleitforschung.

Charlotte Uzarewicz näherte sich über das Nachdenken über die Bedeutung von ‘Grenzen’, ‘Grenzziehungen’, ‘Grenzüberschreitungen’ dem Begriff der Transkulturalität an und formuliert abschließend eine Definition von transkultureller Kompetenz in der Altenpflege.

Monika Habermann stellte interkulturelles Management als Ressource und auch Herausforderung für die Altenpflege dar. Sie präsentierte dabei Erkenntnisse, die sie im Rahmen einer Studie in Bremen gewinnen konnte.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen Personal- und Organisationsentwicklung sind in Form von Protokollen dokumentiert.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die lebhaften Diskussionen in den Pausen fortgesetzt haben und aus dem Kontakt der Teilnehmenden untereinander und auch zu den ReferentInnen der gewünschte Dialog in Gang bzw. fortgesetzt worden ist.

Den Abschluss der Tagung bildete das Referat von Jens Friebe in Form eines Ausblickes von ‘Interkultureller Altenpflege in der Weiterbildung’. Er betonte hierbei die Relevanz der Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen für den Prozess des interkulturellen Öffnung.

Unser besonderer Dank gilt dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das durch die Förderung des DIE-Projektes [iku:] ‘Interkulturelle Fortbildungen für das Personal in der Altenpflege’ die Durchführung der Fachtagung ermöglicht hat.

Michaela Zalucki
DIE Bonn
Fortbildung und Beratung