Arbeitsgruppe Organisationsentwicklung

Referentinnen
Ute Rahm, Paritätische Akademie, Frankfurt/M.
Dragica Baric-Büdel, Referentin für Interkulturelle Altenhilfe, AWO Bundesverband, Bonn

Moderation Ko-Moderation
Michaela Zalucki Dr. Karin Dollhausen

Protokoll
Volker Haefele

Ute Rahm umreißt in ihrem Impulsreferat anhand eines Schaubildes den allgemeinen Ablauf einer Organisationsentwicklung. und stellt dar, dass die Anforderungen an eine interkulturelle Öffnung von Organisationen (auch denen der Weiterbildung) mit Organisationsentwicklungsprozessen vereinbar sind, wie sie z. B. auch in der "Charta für eine kultursensible Altenpflege" dargestellt werden.

Dragica Baric-Büdel von der Arbeiterwohlfahrt referiert anschließend über die Interkulturelle Öffnung der AWO, respektive die Einrichtung des Referates für Interkulturelle Altenhilfe. Dabei stellt sie insbesondere vor, wie Interkulturalität als eine Bezugsgröße in Qualitätsentwicklungsprozesse eingebaut werden kann.

Zunächst präsentiert Baric-Büdel ebenfalls ein Schaubild unter dem Titel: "Interkulturelle Öffnung als Prozess der Organisationsentwicklung" welches den Verfahrensprozess in sechs Schritten illustriert, die sie dann im Laufe ihres Vortrages näher erläutert. Sie zeigt außerdem die Schwierigkeiten auf, die sich bei der Umsetzung der interkulturellen Öffnung abzeichnen. So gibt es etwa auf Grund der dezentralen Struktur der AWO keine Verpflichtung seitens der Landes- und Kreisverbände, sich des Themas anzunehmen.

Die Teilnehmenden sind sich weitgehend darin einig, dass hinsichtlich der Interkulturellen Öffnung der Pflege noch einiges an Klärungsbedarf zu leisten ist. Immer wieder taucht die Frage nach der Machbarkeit und Nachhaltigkeit von interkultureller Öffnung auf. Noch gibt es wenig dokumentierte Beispiele einer ‚good practice’. Die Frage nach dem "Wie" der Planung und Umsetzung von Prozessen der interkulturellen Öffnung ist bislang noch weitgehend offen. Die Notwendigkeit, Organisationsstrukturen zu verändern, um den Bedürfnissen einer pluralen Gesellschaft gerecht zu werden, steht für die Teilnehmenden nicht in Frage. Dabei sollen die Bedürfnisse der MigrantInnen nicht aus den Augen verloren werden.

In der Diskussion stellt sich dar, dass Organisationsentwicklung im sozialen und Bildungsbereich in der Regel als Korrektiv eingesetzt wird (Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen) entgegen dem präventiven Ansatz (Aktion im Hinblick auf Trends) in der freien Wirtschaft. Einrichtungen der Altenhilfe haben eher Schwierigkeiten mit den Anforderungen von interkultureller Öffnung, wenn der anvisierte KundInnenkreis (MigrantInnen) die Dienste bisher noch nicht beansprucht hat.

Zum Abschluss der Diskussion wird nochmals betont, dass die Anforderungen, die sich durch die interkulturelle Öffnung ergeben, mit den Maßnahmen und Zielen sowohl eines Qualitätsmanagements als auch einer allgemeinen Organisationsentwicklung zu vereinbaren sind. Als Beispiel ist auf die kurz vor der Veröffentlichung stehende "Charta für eine kultursensible Altenpflege" verwiesen worden. Karin Dollhausen fasst die Ergebnisse der AG zusammen und präsentiert sie anschließend dem Plenum.