Übergänge in weiblichen Lebensverläufen

PreisverleihungDie Geschichte von KOBRA zeigt, wie sich eine Beratungseinrichtung in Kooperation mit relevanten Trägern und Institutionen entwickelt und in einer Stadt fest etablieren kann.

KOBRA wurde gegründet durch den Berliner Frauenbund 1945 e.V. und versteht sich zunächst als Anlaufstelle für Frauen mit Fragen nach ihrem beruflichen Weg. Eine Besonderheit sind die vielen unterschiedlichen Zugänge für Interessierte. Für eine erste eher anonyme und niedrigschwellige Kontaktaufnahme steht den Ratsuchenden eine Telefon-Infoline für konkrete Fragen zur Verfügung. Ein im Internet frei zugängliches Online-Tool zur Kompetenzbilanzierung bietet eine Möglichkeit, sich selbst mit seinen Fragen nach der Zukunft zu befassen. Wer konkreteren Beratungsbedarf hat, nutzt die Möglichkeit zu einem persönlichen Beratungsgespräch.

Daneben bietet KOBRA aber auch die Verknüpfung von Beratungs- und Bildungsangebot: Im Rahmen von Workshops werden Lern- und Orientierungssituationen in Gruppen gestaltet, mit dem Ziel, dass die Teilnehmerinnen eine berufsbiographische Gestaltungskompetenz aufbauen. Zentrale Ansatzpunkte für das Kennenlernen der Wünsche und Fähigkeiten bilden Lernbiographie und Lebensweg. Alle Teilnehmerinnen werden ermutigt, sich auch im Anschluss in Gruppen zum weiteren Austausch, zur Begleitung und zur gegenseitigen Unterstützung zu treffen. Zielsetzung ist, dass Frauen ihre Ressourcen erkennen und Ideen bekommen, wie sie sie aktivieren können.

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Übergänge aus der Langzeitarbeitslosigkeit

PreisverleihungDer Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V. integriert Langzeitarbeitslose in seine kulturellen Projekte und schafft damit Lerngelegenheiten in praktischen Situationen und an realen Problemen. Durch den Anschluss an eigene Erfahrungen und die Teilhabe an Kultur werden neue Kompetenzen aufgebaut, und zwar nicht nur Fach-, sondern auch Methoden- und Sozialkompetenz. Bei einer Zielgruppe, bei der verschulte Angebote ineffektiv sind, wird Kultur zum Gegenstand von Selbstbildung und zum Erfahrungsfeld von Selbstwirksamkeit. Lernende steigen über ein erstes Projekt ein; dann wechseln sich Lern- und Arbeitszyklen ab. Insbesondere Wissensanwendung und Transferleistungen stehen in den methodisch unterschiedlichen Bausteinen und Lernarrangements im Mittelpunkt.

Für die Teilnehmenden bedeutet der Regionalbezug eine Nähe des Lerngegenstandes. Sie setzen sich zudem mit einem (oft bisher unbekannten) Teil ihrer Lebenswelt auseinander. Es kann so eine Transformation von „Nichtteilhabenden an Kultur und Gesellschaft” über die Rolle als “Kulturvermittler” bis hin zum aktiven “Kulturmacher” stattfinden.

Die Aktivierung der Teilnehmenden, ihre soziale Integration und möglichst auch die Eingliederung in Erwerbsarbeit sind Ziel des Projektes.

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Übergänge in die Ausbildung

In der Produktionsschule Unna werden junge Erwachsene in betriebsförmige Organisationsstrukturen integriert. Durch reale Arbeitsaufträge entstehen Lernchancen und ein Reflexionsrahmen, um individuelle Berufs- und Lebensperspektiven zu finden. Die Teilnehmenden lernen gemeinsam mit anderen an realen Problemen und entdecken dabei ihre Stärken und Schwächen. Das Arbeiten in Teams macht Konflikte und Störungen im Arbeitsalltag sichtbar. Betreut werden sie in den Arbeits- und Lernprozessen von dem Coach oder Meister.

Für viele Teilnehmende ist es eine neue Erfahrung, etwas Begonnenes durchzuhalten, Verantwortung übernehmen zu müssen und dabei Erfolg zu haben. Ihr Selbstbewusstsein wird durch die Anerkennung im Rahmen der Produktionsschule und im sozialen Umfeld gestärkt. Das Gefühl, Einfluss auf den Lebensweg zu haben, motiviert, wirkt sich auf die Arbeitseinstellung und den Wunsch nach einer „Perspektive danach“ aus. Die veränderte Wahrnehmung ihrer momentanen Lage und die Visualisierung der gewünschten Situation geben Impulse für die persönliche Entwicklung. Es werden individuelle Ziele erarbeitet und Entwicklungspläne in regelmäßigen Gesprächen reflektiert.

Indem sie etwas herstellen, das für andere nützlich ist, gehen die jungen Erwachsenen einer als sinnvoll empfundenen Tätigkeit nach, statt nach vielen (oft nicht besonders erfolgreichen) Schuljahren wieder die Schulbank zu drücken. Die Einstiegsphase in das Projekt wird als Übergang und biographischer Wendepunkt thematisiert und bewusst gestaltet.

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