Bonn, den 21. Juni 2017. Das DIE hat in einem wettbewerblichen Verfahren der Leibniz-Gemeinschaft zusätzliche Stellen für die Weiterentwicklung seines Forschungsprofils und seiner Dienstleistungsaufgaben eingeworben. Im Mittelpunkt steht die Einrichtung von vier Nachwuchsgruppen mit je zwei Doktorandenstellen, die sich auf die Erprobung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis konzentrieren sollen.

Der jetzt bewilligte so genannte „kleine strategische Sondertatbestand“, der die vorhandenen 49 institutionellen Stellen um 16,5 erhöht, verbessert das Potenzial des DIE beträchtlich. Im Mittelpunkt der strategischen Erweiterung stehen vier Nachwuchsgruppen, geleitet von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Post-Doc-Phase und ausgestattet mit je zwei Doktorandenstellen. Zusätzliche Stellen widmen sich dem Wissenstransfer, u.a. mit Hilfe von Open Educational Resources im neu aufgebauten Portal wb-web.de, der Entwicklung von Fortbildungsangeboten sowie der methodischen Beratung der geplanten Studien. Weitere Stellen dienen dem Aufbau und der Pflege von Kontakten zu Weiterbildungseinrichtungen, die bei der Erprobung wissenschaftlicher Konzepte eng mit dem DIE zusammenarbeiten, sowie dem Forschungsdatenmanagement. Hintergrund sind die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Erwartungen an die Wissenschaft, neues Wissen schnell und wirksam an Politik und Praxis zu vermitteln. Das gilt besonders für die Institute der Leibniz-Gemeinschaft, die sich dem Ziel verpflichtet haben, „Wissenschaft zum Wohle der Gesellschaft“ zu betreiben. In der Erwachsenen- und Weiterbildung sind es derzeit u.a. die verstärkte Zuwanderung, der demographische Wandel, die Digitalisierung sowie der hohe Anteil Erwachsener mit geringen schriftsprachlichen und alltagsmathematischen Kompetenzen, die den Wissenstransfer vor große Herausforderungen stellen. Für die Forschung bedeutet dies, nicht nur unverzichtbares Beschreibungs- und Erklärungswissen anzubieten, wie es z.B. in der Bildungsberichterstattung durch den Adult Education Survey oder in Längsschnittstudien wie dem Nationalen Bildungspanel angeboten wird. Vielmehr besteht auch ein Bedarf an Interventions- und Implementationsstudien, die die Wirksamkeit wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse unter wechselnden Praxisbedingungen erforschen. An solchen Studien fehlt es derzeit noch europaweit. Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates, beglückwünschte das DIE zu dem Erfolg. Er betrachtet die geplanten Forschungsvorhaben als eine konsequente Weiterentwicklung einer in den vergangenen Jahren erarbeiteten, zugleich anwendungsorientierten und grundlagenbasierten Forschungsstrategie. „Die Einrichtung von vier Nachwuchsgruppen ist zudem ein in der Geschichte der deutschen Weiterbildungsforschung bemerkenswerter Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, so Tippelt. Prof. Dr. Josef Schrader, Wissenschaftlicher Direktor des DIE, bedankte sich bei den politischen Entscheidern für die erweiterte institutionelle Förderung des DIE. „Diese zusätzlichen Stellen verbessern unser Forschungs- und Dienstleistungspotenzial erheblich. Wir sehen uns damit in der Verantwortung, unsere forschungsbasierten Dienstleistungen noch breiter und effektiver anzubieten als bisher“.

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