Bonn, 7.12.2011. Mit einem Festakt wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Ekkehard Nuissl von Rein, der Wissenschaftliche Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE), in den Ruhestand verabschiedet. 250 geladene Gäste, darunter viele Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Praxis aus dem In- und Ausland, würdigten die Verdienste des Wissenschaftlers. Zu den Festrednern gehörte auch Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ministerin Sylvia Löhrmann hob die Verdienste von Nuissl von Rein für die deutsche und internationale Weiterbildung hervor und erläuterte, welche Fortschritte die Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen ihm zu verdanken hat: „Professor Nuissl von Rein hat sich durch sein vielfältiges Wirken in Deutschland, Europa und weit darüber hinaus höchstes Ansehen erworben. Als Wissenschaftler, Visionär und Ideengeber hat Professor Nuissl von Rein für Nordrhein-Westfalen eine herausragende Bedeutung. Sein Beitrag zur Novellierung des Arbeitnehmerweiterbildungsgesetzes und seine zahlreichen Gutachtertätigkeiten zur Wirksamkeit der Weiterbildung haben ihn zur wichtigsten Stimme der Weiterbildung gemacht. Seine Hinweise und Einschätzungen sind unverzichtbar für die Arbeit des Ministeriums.“ Kornelia Haugg, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, würdigte die seit mehr als 40 Jahre bestehende gute Zusammenarbeit zwischen BMBF und Nuissl von Rein. Besonders hob sie die erfolgreichen gemeinsamen Projekte zur Alphabetisierung und zum demographischen Wandel hervor. Es sei ein Verdienst des DIE unter der Leitung von Nuissl von Rein, diese gesellschaftlichen Herausforderungen frühzeitig erkannt und Strategien zur Bewältigung entwickelt zu haben. Ekkehard Nuissl von Rein ist seit 1991 Wissenschaftlicher Direktor des DIE. Unter seiner Leitung wurde das Institut Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, der er lange Jahre als Vize-Präsident vorstand. Ihm ist es zu verdanken, dass die Weiterbildung – in Form des DIE – in Deutschland eine Stimme hat, betonten die Hochschulprofessoren Dr. Elke Gruber (Universität Klagenfurt), Dr. Rudolf Tippelt (Ludwig Maximilians Universität München) und Dr. Erhard Schlutz (Universität Bremen) in einer von Professor Dr. Rolf Arnold (Universität Kaiserslautern) moderierten Gesprächsrunde. Die besonderen Verdienste für die Erwachsenenbildung hoben auch die Redner aus Wissenschaft und Praxis in ihren Grußworten hervor, darunter Dr. Falk Fabich, Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft, Dr. Hans-Gerhard Husung, Generalsekretär der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz und Prof. Dr. Sabine Schmidt-Lauff von der Sektion Erwachsenenbildung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Für die internationale Weiterbildungswissenschaft würdigten Prof. Dr. Arne Carlsen, Direktor des UNESCO-Instituts für Lebenslanges Lernen, und Prof. Dr. Dr. Jost Reischmann von der Universität Bamberg die Verdienste des scheidenden Direktors. Ulrich Aengenvoort, Direktor des Deutschen Volkshochschulverbandes, zeichnete den Weg nach, den das DIE unter Nuissls Leitung genommen hat: Von seinem Ursprung als Pädagogische Arbeitsstelle des DVV zu einem in Deutschland einzigartigen Institut für Erwachsenenbildung. Zu den besonderen Verdiensten Nuissls gehört auch die Internationalisierung des DIE. Als Honorarprofessor wirkte und wirkt er an verschiedenen in- und ausländischen Universitäten, darunter in Florenz (Italien), Timisoara (Rumänien), Turun (Polen) und Dehli (Indien). In Deutschland hatte er zuletzt den Lehrstuhl für Erwachsenenbildung an der Universität Duisburg-Essen inne. Im Jahr 2000 verlieh ihm die Universität Timisoara die Ehrendoktorwürde. Seine Anregungen in der Forschung und deren Ausgestaltung in Praxis und Politik trugen ausschlaggebend zum Auf- und Ausbau internationaler Forschungsnetzwerke in der Weiterbildung bei. Im Jahr 2006 wurde er zum Mitglied in der International Adult and Continuing Education Hall of Fame ernannt. In seiner Rede dankte Nuissl von Rein den Kolleginnen und Kollegen des Instituts. Mit ihrer Unterstützung und dank ihres Einsatzes sei es gelungen, erfolgreich den schwierigen Weg von einem praxisorientierten pädagogischen Institut eines Verbands zu einem international aufgestellten wissenschaftlichen Institut der Leibniz-Gemeinschaft zu gehen. Dies habe vor kurzem auch die sehr gute Evaluation des DIE bestätigt. Den musikalischen Rahmen für den Festakt im Kunstmuseum in Bonn bildete die Musikgruppe Farfarello. „Teufelsgeiger“ Mani Neumann, Gitarrist Ulli Brand und Bassist Joschi Kappl faszinierten mit ihrem dynamischen Spiel die Gäste.

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